Nachdem an diesem Freitag der Schatten das Zuhause unserer jungen Uhus erreicht und sie gemütlich entspannen, erscheint Isolde gegen Viertel vor zwei am Nistplatz. Sie widmet sich der Verteilung der Mittagsmahlzeit, wird jedoch von ihren hungrigen Nachkommen ziemlich gefordert und gepiesackt. Zeitweise scheint sie zwischen den mittlerweile so groß gewordenen Körpern ihrer Jungen und deren stetig wachsenden Federkleidern zu verschwinden (1:15). Nach einigen Minuten verschafft sie sich unter dem Ansturm der Jugendlichen ein wenig Platz. Und wenn die Küken sich durch die Beschäftigung mit anderer Beute ein wenig Ablenkung verschaffen, hilft Isolde dies dabei, ihre gewohnte Fütterungsroutine wieder aufzunehmen.
Schließlich ist der erste Gang aus Ratte verspeist und der zweite Gang mit Geflügel ebenfalls erledigt. Dennoch meinen einige der Jungspunde sich mit Isolde anlegen zu müssen (3:45), als diese die Reste der Beute an ihrem Lagerplatz deponieren will. So etwas muss sie sich nicht lange bieten lassen und fliegt gegen kurz nach zwei davon.
Ihre überschüssige Energie lassen die jungen Uhus anschließend bei Übungen mit der Beute und ihrer Fluggymnastik oder der Kombination aus beiden raus (5:30) - so wird der für später so wichtige Transport von geschlagener Beute trainiert. Ihre Schwingen sind mittlerweile so stark gewachsen, dass sich beim Flattern in der Fensternische immer mal wieder ein Flügel auf den Kopf eines Geschwisters verirrt. Uhus sind geschickte Flieger und müssen ihre Flugkünste perfektionieren, um im Erwachsenenalter erfolgreich jagen zu können. Doch so viel Lernen macht auch viel müde, und so ist es eine halbe Stunde später Zeit für gemütliche Körperpflege oder ein Schläfchen.
Zum Tagesende durchflutet ein wunderschönes Licht unser Eulenzuhause (7:20), und die leuchtenden Farben des Sonnenuntergangs bescheren uns traumhafte Aufnahmen. Mit den letzten Strahlen der Abendsonne kehrt Isolde zurück und bringt eine Ratte zum Dinner. Erst gegen halb zehn ist die Fütterung beendet, wenn auch das letzte Stück des Nagers vertilgt wurde.
Isolde macht sich erneut auf den Weg, und es ist Zeit für die Flugshow unserer vier jungen Uhus sowie ihre abendlichen Stand-Up-Einlagen auf dem Stein (11:45).
Geschlafen wird später in trauter Zweisamkeit mit verschränktem Klauen, während die Fledermäuse dieses reizende Bild umflattern (13:05).
Erst Isoldes Rückkehr gegen zehn nach drei schreckt unsere vier jungen Uhus wieder auf. Ihre Mutter landet im benachbarten Baugerüst (14:45), lässt sich aber bald darauf zwischen ihnen nieder und verfüttert den Rest einer Taube. Selbst das beringte Bein landet im Schnabel eines unserer Jungen (17:00).
Und bevor Isolde sich noch mehr zwicken oder gar am Fuß festhalten lassen möchte (18:15), fliegt sie davon in die Nacht und kehrt erst nach vier Uhr wieder, eine große Ratte in den Klauen tragend. Auch diese wird routiniert an ihre Nachkommen verteilt und eine knappe Viertelstunde später schwebt Isolde davon, um sich eine Pause in einem ihrer Verstecke in der Ruinenmauer zu gönnen (22:00).
Erst um halb sechs kehrt sie zum Nistplatz zurück, während bereits das Konzert der Morgenvögel die Luft erfüllt. Erneut werden Reste verfüttert, und danach inspiziert Isolde die Ecken auf übrig gebliebene Nahrung, bevor sie die Fensternische verlässt. Nachdem unsere Kamera in den Tageslichtmodus umgeschaltet hat (26:00), entdecken wir sie noch einmal hoch oben in einer Nische des alten Gemäuers. Mit lautlosem Flügelschlag entschwindet sie kurz darauf unter den Rufen der Dohlen in den anbrechenden Tag - ein Symbol für die Schönheit und Freiheit dieser faszinierenden Tiere.
Негізгі бет Үй жануарлары мен аңдар 10./11.05.2024: Feurige Kulisse, gierige Schnäbel und traute Zweisamkeit
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