Einer der mutigsten Menschen in der Geschichte Europas und Russlands ist "gestorben", mit 47 Jahren, in einem sibirischen Gefangenenlager. Seine Leiche ist "verschwunden".
Die letzte Botschaft, die Alexej für uns hinterlassen hat - nachdem er geahnt hat, was kommt - passt zu seinem Löwemond in Hauss 11: Ihr dürft nicht aufgeben, denn die "bösen Jungs" haben nur dann eine Chance, wenn die "guten" aufhören, etwas dagegen zu tun.
Nawalny wuchs in einem strengen Militärshaushalt auf, mit einem sehr strengen Vater und einer sehr religiösen Großmutter. Er war in seiner Kindheit nicht auffällig und ein sehr guter Schüler, klug und neugierig. In der Jugend und als Student fiel ebenso auffallend wenig auf, war zurückhaltend, etwas eigen. Auch als Rechtsanwalt, nach der Uni, ging Alexej gern früh schlafen, hasst es, nachts zu arbeiten und liebte Familienzusammenkünfte. Er war von Haus ein konservativer Mensch, der jedoch mit der Demokratie Jelzins sympathisierte. Der Umbruch zum politischen Dasein geschah mit dem Rücktritt Jelzins und dem Erscheinen Putins, den Nawalny nie mochte.
Seine Affinität für neue Medien, technische Möglichkeiten sowie die aufkommende Bedeutung des Internets gehören thematisch ins 11. Haus, wobei der Mond hier steht. N. hatte ein intuitives Gespür dafür, wie er die Leute für sich gewinnen konnte, wie er Inhalte präsentieren musste, damit sie verstanden werden und dass er auch die Jugend mobilisieren musste. Bildung, Transparenz, Kundgebungen, Diskussionsrunden und Debatten gehörten für ihn zum Instrumentarium eines echten, fairen Wahlkampfs und einer demokratischen Politik. Mit der Sonne im 9. Haus hatte er die natürliche Gabe zur Mediation und Präsentation: er kam beim Volk gut an, gewann Vertrauen, mächtige Freunde. Sowohl Mond wie Sonne stehen über dem Horizont, dies macht Alexej zu einer öffentlichen Figur, es zog ihn magisch auf die Bühne, er wurze zur Stimme von Vielen, zum Anführer und zur Inspiration, zur Gallionsfigur einer Bewegung (Antikorruption).
Seine Arbeit war geprägt von journalistischer Recherche, parteiloser Ehrlichkeit und einer ausserordentlichen Lust am Streit. Mond/ Uranus kann - um es salopp zu sagen - die Klappe nicht halten. N. stritt mit jedem und zu jeder Zeit, seine idelle Rigidität war ihm zugleich Stärke und Schwäche. Er nahm nie ein Blatt vor den Mund, hielt mit nichts hinterm Berg, wurde sogar sehr persönlich und verlor schnell die Geduld. Mit Pluto im ersten Haus war er auch nicht kompromissbereit, sehr überzeugt von sich.
Sein waghalsiges Verhalten und wagemutiger Wahlkampf spiegeln eine starke Mars-Uranus-Thematik wider: Mars steht in 11 im Quadrat zu Uranus in 2. Widerstand und autoritäres Gehabe beeindruckten ihn mit dieser explosiven Kombination nicht nur nicht, sie stachelten ihn an.
Er agierte und reagierte stets schnell und instinktsicher. Was für uns heute normal ist, war zu seiner Zeit eine revolutionäre Methode: das Vdeo-Bloggen. Nawalny ist als Politiker ein Pionier auf diesem Feld, weil er das Internet gezielt genutzt hat. Er hat mit seinem Mond in Haus 11 im Löwen intuitiv gewusst, wie er das Volk erreichen kann, war kreativ und offen für neue Methoden, arbeitete ständig an sich. Nur ein von Uranus getriebener und angefeuerter Mensch kehrt bei offensichtlicher Lebensbedrohung dorthin zurück, wo die Wölfe auf ihn warten: Nawalny war sich seiner Sache sicher nach dem er sich vom Giftanschlag erholt hatte, ging zurück. Er hatte "keine Angst". Was auch immer ihn dazu getrieben hat, diese "Frechheit" besitzt nur Uranus. War es Weitblick oder Kurzsichtigkeit? Man kann es nicht mit Sicherheit sagen ... irgendwie hat man den Eindruck, als wusste er genau, was er tut. Mit Mond/ Mars/ Uranus hat man ein gewisses Sendungsbewusstsein, fühlt sich provoziert durch absurde Begrenzungen, fordert heraus. Das hat Nawalny auf exemplarische Art getan. Und uns sprachlos zurückgelassen. Er ist eine sehr ambivalente Figur, das ist wahr und hier spielt auch der Spannungsaspekt von Sonne/Neptun hinein (wurde von vielen als undurchdringlich wahrgenommen). Ihm ging es nicht darum, einen Mann vom Thron zu stoßen: er wollte den Thron selbst vernichten, der es einem einzigen Mann ermöglicht, die ganze Macht ans ich zu reissen. Nawalny ging es im weitesten Sinne um ein völlig unsinniges System, welches sein Land zerstörte. Ihm ging es nicht um die Person, die Menschen an sich interessierten ihn als Individuen nicht. Man staunt nicht schlecht, wie pietätslos er mit den "Herrschaften" umgeht und damit den Zorn schlafender Hunde beschwört. Wie kein anderer versuchte er, zu entpolarisieren, zu dezentralisieren, zu objektivieren. Und dann diese hellen, klaren Augen, die einen emotionslos-wissend ansehen: der Blick ist nicht auf das Diesseits gerichtet, sondern auf eine Welt dahinter. N. verhielt sich wie einer, der "nur" auf Durchreise durch die Hölle war, weshalb er nichts ernst genommen hat.
• Navalny - Official Cli...
Негізгі бет A. Nawalny - der mutige Löwemond in Haus 11
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