00:00 Intro
00:11 Was ist die Todesstraße?
03:39 Mountainbike Downhill Deathroad
07:27 Mit der Seilbahn durch La Paz
08:55 Outro und Vorschau
Am nächsten Morgen klingelt der Wecker wieder unmenschlich früh. Um 6:45 Uhr werden wir nämlich von Altitude Tours abgeholt. Es geht auf 4700 Meter - zum Start der Death Road. Mit im Gepäck ein Mountain Bike pro Person.
Die Death Road ist eigentlich die Yungas Straße, die von ganz oben in den Anden bei La Paz bis nach ganz unten ins Tal führt. Sie hat ihren Spitznamen aus zwei Gründen bekommen.
Die Straße gibt es schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts, allerdings als einspurige Straße. In den 40iger Jahren wurde sie auf zwei Spuren erweitert. Das haben nicht etwas bolivianische Arbeiter gemacht, sondern paraguayische Kriegsgefangene. Da sie unter schlimmen Bedingungen schuften mussten, sind einige dabei gestorben oder freiwillig gesprungen.
Aber auch nach der Eröffnung der zweiten Spur ging das Sterben leider weiter. Die Straße ist zum Abhang hin unbefestigt und an manchen Stellen immer noch ziemlich eng. Viele Auto- und auch Busfahrer sind über die Jahre abgerutscht bis die Straße 2006 für den Autoverkehr gesperrt wurde. Heute haben sie die Abenteuer-Touristen übernommen und brettern die Death Road auf Mountain bikes runter. Leider liegt auch hier die Todesrate bei durchschnittlich 1,5 Menschen pro Jahr, hauptsächlich, weil sich die Leute überschätzen und dann dumm abrutschen. Das mal als kleine Einführung zur Death Road. Unser Erlebnis war zum Glück nicht von Unfällen geprägt. Wir haben uns die ganze Zeit sicher gefühlt und sind an gefährlicheren Stellen (fast) immer langsam gefahren. Aber jetzt zu unserem Abenteuer:
Angekommen auf 4700 Metern gibt es erst einmal Frühstück - Instant Kaffee und Brötchen mit Butter. Dann geht’s zur Einweisung. Jeder bekommt Knie und Ellenbogenschützer, Hose, Jacke, Handschuhe und natürlich einen Motorradhelm (ich schreibe natürlich, aber so natürlich war das gar nicht. Wir haben auch viele Gruppen mit einfachen Skateboardhelmen gesehen.) Ach ja, ein Mountain bike gab’s auch noch.
Wir haben uns die Firma Altitude ausgesucht, weil sie super Bewertungen hatte, gerade was die Sicherheit angeht und ich muss sagen, wir fühlen uns gleich ab der ersten Minute ziemlich gut aufgehoben. Von Jamil bekommen wir eine sehr detaillierte und gute Einführung. Er erklärt wie wir die Räder zu bedienen haben und wie wir uns auf der Straße zu verhalten haben. Dann geht es los. Insgesamt sind wir 15 Leute und 3 Guides. Jamil schnappt sich gleich unsere GoPro und verspricht viel damit zu filmen. Uns ist es grad recht, so können wir ungestört die ganze Zeit beide Hände am Lenker lassen. Ein großes Plus sag ich euch!
Der erste, einstündige Teil führt entlang einer asphaltierten Straße, die wir uns noch mit Autos teilen. Teils finden die uns Radfahrer allerdings ziemlich blöd und überholen schon mal unnötig eng. Die drei Jungs passen aber gut auf uns auf, halten regelmäßig an um uns verschnaufen zu lassen und wiederholen immer wieder, dass wir darauf achten sollen uns nicht zu überschätzen und lieber einmal mehr auf die Bremse drücken sollen. Hanno und ich haben den Dreh recht schnell raus und nutzen den Adrenalin Kick richtig aus! Mit ca. 50 km/h rasen wir den Berg direkt hinter Jamil runter und es ist einfach nur phänomenal den Wind im Gesicht zu spüren…
Während eben noch alles asphaltiert war, fahren wir die nächsten drei Stunden auf Schotter, Sand und Steinpisten den Berg runter. Das geht auf die Handgelenke und Oberarme, sag ich euch. Jamil lässt uns anfangs nach 10 Minuten Pause machen, dann dürfen wir schon 15 Minuten am Stück radeln und zum Schluss sind es knapp 30 Minuten. Echt ganz gut, so überschätzt sich keiner und wir werden zu Pausen verdonnert. Es gibt natürlich auch die obligatorischen Stopps auf der Route. Einer davon ist das klassische Instagram Motiv! 400 Meter geht es hier nach unten. Vor drei Monaten ist ein Guide beim Bilder machen ums Leben gekommen, weil er einen Schritt zu weit nach hinten gemacht hat. Heute geht alles gut, trotzdem kostet es mich ein bisschen Überwindung meine Beine über dem Abgrund baumeln zu lassen.
Gegen 14:30 Uhr sind wir nach 4 Stunden Rad fahren unten angekommen und während die Guides die Räder sauber machen gönnen wir uns ein Feierabendbierchen. Damit aber nicht genug. Auf dem Rückweg halten wir noch in einem Hotel wo uns ein warmes Mittagessen und sogar Duschen erwarten. Was für ein Luxus! Nach drei unsagbar unkomfortablen Stunden Rückfahrt werden wir müde und zufrieden am Hotel rausgelassen. Wir haben übrigens für die ganze Aktion nur 55 € pro Person gezahlt, weil wir uns zu dritt angemeldet hatten und noch einen Gruppenrabatt bekommen haben.
Негізгі бет Auf Boliviens Deathroad mit dem Mountainbike | WELTREISE VLOG #78
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