Musik und Gestaltung: Jürgen Wagner
Titelbild: Sternennacht über der Rhone
Vincent van Gogh (1853-1890) hatte als Jugendlicher Zeichenunterricht, aber als Maler war er ohne Ausbildung und brachte sich alles autodidaktisch bei. Seine dicken Ölgemälde am Anfang wirkten altbacken gegenüber den leuchtenden Werken der Impressionisten. So orientierte er sich fortan an ihnen, ließ aber in Arles deren Formauflösung hinter sich und folgte den Malern Paul Gauguin und Émile Bernard, die eine stärkere Betonung der Konturen und Flächen, eine größere Stilisierung der Motive anstrebten. Vincent allerdings brauchte in seiner Kunst weiter die Auseinandersetzung mit der Natur. Zum Malen zog er in die Felder vor der Stadt. Und weil auch im Sommer der kalte Mistral bisweilen kräftig an der Staffelei rüttelte, skizzierte er manche Eindrücke einfach nur auf Papier.
Die energiegeladenen wellenförmigen Linien in van Goghs Landschaftsgemälden aus Saint-Rémy und aus Auvers-sur-Oise, die so sehr Teil seiner künstlerischen Handschrift sind, wurden oft mit der fortschreitenden psychischen Krankheit des Künstlers erklärt. Die wogenden Linien waren aber nicht nur Ausdruck einer aufgewühlte Künstlerseele, sie waren kontrolliert ausgeführt und auch ein Ausdruck seines Herzens, seines inneren Strebens, seiner Liebe zu den Menschen, Dingen und der ganzen Natur. So bezeugt er es in seinen Briefen und Worten. „Van Gogh wurde nicht von Anfällen getrieben, sondern von der Kunst“ (K.A. Schröder).
Van Gogh war zu Lebzeiten erfolglos, galt als Verrückter und Versager. Er wurde nach seinem Selbstmord berühmt, wurde zum missverstandenen Genie und Künstler am Rande des Wahnsinns. Sein Ruf begann im frühen 20. Jahrhundert zu wachsen, als Elemente seines Malstils von den Fauves und den Expressionisten übernommen wurden. So wurde er zu einem Wegbereiter der modernen Malerei. Heute gehören Van Goghs Werke zu den teuersten Gemälde der Welt, die jemals verkauft wurden, und sein Vermächtnis wird von einem Museum in seinem Namen bewahrt, dem Van Gogh Museum In Amsterdam, das die weltweit größte Sammlung seiner Gemälde und Zeichnungen beherbergt.
Негізгі бет Überall Schönheit finden - Vincent van Gogh: Zitate und Bilder I
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