Brandanschlag auf Jüdischen Friedhof!
In der Nacht auf Mittwoch dürfte ein Brand am jüdischen Teil des Zentralfriedhofs gelegt worden sein. Außerdem wurden die Außenmauern mit Hakenkreuzen beschmiert. Der Brand war am Mittwochmorgen bereits von selbst erloschen. Der Verfassungsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.
Am heutigen Allerheiligenmorgen ist bei der Berufsfeuerwehr Wien die Meldung des Friedhofspersonals eingegangen. In der Halloween-Nacht ist es am Zentralfriedhof zu einem Brand gekommen. Betroffen war ein Nebengebäude des Kuppelbaus, der sogenannten Zeremonienhalle. 20 Einsatzkräfte der Feuerwehr sind um acht Uhr in der Früh am Friedhof angekommen. Laut der Berufsfeuerwehr sind keine Personen zu Schaden gekommen.
„Als unsere Feuerwehrleute hingekommen sind, war der Brand von selbst schon wieder erloschen. Somit mussten unsere Feuerwehrleute nur noch Glutnester löschen und die Räume entrauchen und belüften“, sagte Gerald Schimpf, Sprecher Berufsfeuerwehr Wien gegenüber wien.ORF.at.
Verfassungsschutz ermittelt zur Brandursache
Die Brandursache war laut Polizei Wien vorerst unklar, ebenso die Frage, wie sich der oder die Täter in der Nacht Zutritt zum Friedhofsgelände verschafft haben, sagte Polizeisprecherin Julia Schick auf APA-Nachfrage zu dem Feuer und den aufgesprühten Hakenkreuzen. Die Brandgruppe des Landeskriminalamts (LKA) und Beamte des Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) seien noch an Ort und Stelle, wurde betont. „Nach dem Vorfall am Zentralfriedhof wird durch den Verfassungsschutz bereits intensiv und in alle Richtungen ermittelt“, teilte die Landespolizeidirektion Wien auch auf der Plattform X mit.
Nach dem Angriff der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel war die Terrorwarnstufe in Österreich nach oben gesetzt und der Schutz jüdischer Einrichtungen eigentlich verstärkt worden. Die Bewachung des Stadttempels in der Innenstadt ist erst vor gut zehn Tagen auf 24 Stunden ausgeweitet worden, nachdem sich die Polizei Kritik anhören musste, weil die israelische Fahne von der Synagoge gerissen wurde. Nach dem Brand auf dem jüdischen Teil des Zentralfriedhofs erklärte die Polizei nun am Mittwoch abermals, dass man „in enger Abstimmung mit der Israelitischen Kultusgemeinde“ den „Fokus auf den Schutz der in Österreich lebenden Jüdinnen und Juden“ lege. „Daher steht der Schutz von Menschen im Mittelpunkt.“
„Erschüttert mich zutiefst“
Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde schrieb über den Nachrichtendienst X, dass auch Hakenkreuze auf Außenmauern geschmiert wurden. „In der Nacht wurde am jüdischen Teil des Zentralfriedhofs (IV. Tor) ein Brand gelegt. Der Vorraum der Zeremonienhalle ist ausgebrannt. An Außenmauern wurden Hakenkreuze gesprayt.“
Bundespräsident Alexander Van der Bellen zeigte sich in einer Stellungnahme zutiefst schockiert. „Die Zahl der antisemitischen Vorfälle in Österreich ist in den letzten Wochen signifikant gestiegen. Das muss aufhören“, forderte das Staatsoberhaupt. „‚Nie wieder‘ ist ein konkreter Auftrag an uns alle: Jüdinnen und Juden müssen in Österreich in Sicherheit leben können“, betonte Van der Bellen. „Antisemitismus hat hier keinen Platz. Hass hat hier keinen Platz.“
„Die Nachricht über den Brand im jüdischen Teil des Zentralfriedhofs erschüttert mich zutiefst“, schrieb auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) auf der Plattform X. „Ein friedliches und respektvolles Zusammenleben hat in unserer Stadt oberste Priorität. Es ist unsere historische Verpflichtung, jüdisches Leben und jüdische Institutionen zu schützen.“
Die Nachricht über den Brand im jüdischen Teil des Zentralfriedhofs erschüttert mich zutiefst.
Ein friedliches und respektvolles Zusammenleben hat in unserer Stadt oberste Priorität. Es ist unsere historische Verpflichtung jüdisches Leben und jüdische Institutionen zu schützen!
(Quelle ORF.at)
Негізгі бет +++BRANDANSCHLAG auf JÜDISCHEN FRIEDHOF+++ Großeinsatz am Wiener Zentralfriedhof
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