Seine Lage ist idyllisch - doch ein dunkler Schatten liegt über dem Haus an der Steinbek (Billstedt). Zwei Menschen sind in seinen Mauern gestorben - seit gut einem Jahr steht es leer. Doch wie von Geisterhand gehen in den Zimmern bei Anbruch der Dunkelheit die Lichter an. Anwohner nennen es ehrfürchtig: das Horrorhaus.
Ein Grundstück im Grünen, am Rande des Naturschutzgebiets Boberger Niederung. Früher war hier ein bekannter Wild- und Geflügelhof. Inhaber Walter Klisch war bekannt für gute Fleischware. Im Oktober 2013 starb der Geflügelhändler in dem Gebäude. Offenbar zu viel für seinen Sohn. Der Nachkomme war überfordert, soll sich zwei Monate später in dem Haus erschossen haben. Seitdem steht es leer.
Zwar war das Gebäude bloß gepachtet, aber die Erbenermittler der Polizei suchten wegen der Einrichtung nach möglichen Hinterbliebenen. Doch alle Verwandten schlugen aus.
Seither ist kein Leben mehr in dem Gemäuer. Vielmehr wird das Horrorhaus noch einmal Schauplatz eines schrecklichen Ereignisses: Im März dieses Jahres wird eine 18-Jährige auf dem Grundstück Opfer einer Vergewaltigung. Der Täter ist bis heute nicht gefasst.
Anwohner und Spaziergänger blicken argwöhnisch zwischen Büschen und Bäumen hindurch auf den unheimlichen Bau. Kaum einer hält sich hier länger auf als nötig. Hin und wieder hört man ein Knarren aus dem alten Gebälk. Anwohnerin Irina G. (38): „Am Abend ist es besonders gespenstisch. In verschiedenen Zimmern gehen Lichter an und aus - immer mal wieder steht das Tor offen, aber niemand ist zu Hause...“
Der Hintergrund des Lichter-Spuks: Nach MOPO-Recherchen will der Grundstückseigentümer, der das Haus an die verstorbenen Bewohner verpachtet hatte, das Gebäude verkaufen. Bisher allerdings ohne Erfolg. Zum Schutz vor Einbrechern und Vandalen hat er eine Zeitschaltuhr installiert.
Und so gehen in der Dunkelheit stets die Lichter an.
Quelle: Hamburger Morgenpost, 07.12.2014
Негізгі бет Das Horrorhaus von Billstedt
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