"Die Grenzen des Wachstums und kapitalistische Sachzwänge werden beleuchtet. Ökologische Krisen werden als soziale Krisen begriffen, zudem wird Kritik am Green New Deal und an der Gemeinwohl-Ökonomie geübt."
(Text, Quelle & MP3: / das-klima-des-kapitals... | CC BY 3.0)
Referent: Peter Bierl, Dießen, freier Journalist und Autor zahlreicher Bücher zum Thema, Verdi-Mitglied, aktiv bei Left Ecological Association (LEA). 2018 erschien von ihm «Einmaleins der Kapitalismuskritik»: www.amazon.de/Einmaleins-Kapi...
Literaturtipp:
dietzberlin.de/produkt/das-kl...
"Marx geht im »Kapital« der Frage nach, welche Merkmale die kapitalistische Produktionsweise kennzeichnen. Für alle Gesellschaften gilt, dass die Menschen arbeiten müssen, um Güter und Dienstleistungen zu produzieren, die ihr Überleben sichern, aber worin unterscheidet sich die kapitalistische Produktionsweise von den Wirtschaftssystemen in anderen historischen Epochen? Die Reproduktion der Gesellschaftsmitglieder erfolgt in kapitalistischen Gesellschaften maßgeblich über den Kauf und Verkauf von Waren. Waren werden für den Markt hergestellt, auf dem die Menschen gegen Geld das kaufen, was sie brauchen. Auf diese Art sichern die Käufer*innen ihr Überleben: Sie kaufen jene Waren, die ihre Bedürfnisse befriedigen. Die Bedürfnisbefriedigung ist aber nicht der Zweck der Produktion. Vielmehr sind die Waren produziert worden, um durch ihren Verkauf eine größere Summe Geld zu erwirtschaften als jene Summe, die vorgeschossen wurde, um die zu ihrer Produktion nötigen Investitionen zu tätigen. Das ist das Ziel der kapitalistischen Produktion.
Der Prozess, wodurch dieses Ziel erreicht wird, definiert, was Kapital ist: Geld wird vorgeschossen, um Arbeitskräfte und Produktionsmittel - die zwei Bestandteile eines jeden Produktionsprozesses - zu kaufen. Am Ende des Produktionsprozesses steht eine Warenmasse, deren Verkauf eine Geldsumme einbringt, die höher ist als die vorgeschossene Geldsumme. Waren und Geld, die diese Bewegung durchlaufen, damit als Resultat mehr Geld da ist als am Anfang, sind verschiedene Formen von Kapital. Die Differenz zwischen End- und Anfangssumme ist der Mehrwert. Mehrwert zu schaffen ist der Zweck kapitalistischen Wirtschaftens, deshalb wird investiert, produziert und deshalb werden den Menschen Güter zur Verfügung gestellt, die ihre Bedürfnisse befriedigen.
Die Bedürfnisbefriedigung ist in diesem System ein Nebeneffekt, auch wenn eine der notwendigen Voraussetzungen für den Tausch die Brauchbarkeit der produzierten Waren ist: Wer ist schon bereit, für Dinge, die (für sie oder ihn) keinen Nutzen haben, Geld auszugeben? Auf diese Weise gewährleistet die kapitalistische Produktionsweise die Reproduktion der Gesellschaft. Die gesellschaftliche Reproduktion ist im Kapitalismus aber ein Mittel zum Zweck der Mehrwertproduktion."
(Zitiert aus: "Wachstum und Ökologie. Marx’ ökonomische Analyse des Wachstums" von Valeria Bruschi, S. 86, in: talpe.org/files/maulwurfsarbe...)
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Негізгі бет Das Klima des Kapitals. Warum Kapitalismus die Umwelt zerstört - Ein Vortrag von Peter Bierl (2023)
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