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Am Rande eines breiten Wiesentales, das in vielen Windungen von einem klaren Bach durchströmt wurde, lag ein ausgedehnter Wald, wo dieser Bach seinen Ursprung nahm, indem er dort aus vielen rieselnden Quellen zusammenströmte. Dort war es lustig und grün, die Vögel wohnten da gern und sangen gar eifrig den Frühling und Sommer hindurch, und wenn man dort wanderte, so freute man sich der vielen plätschernden Wässerchen, die allerorten wie spielend einher liefen und freundlich aus Farnkraut und üppigen Pflanzen hervorblitzten. So herrschte denn im Sommer eine rechte grüne Kühlung in diesem Walde, und das mochte wohl den Zwergen besonders gut gefallen, von denen hier ein kleines Völkchen seinen Wohnsitz aufgeschlagen hatte......
Heinrich Seidel
Geboren am 25.6.1842 in Perlin (Mecklenburg); gestorben am 7.11.1906 in Großlichterfelde.
Seidel war der Sohn eines Pfarrers. Er studierte von 1860-1862 am Polytechnikum in Hannover, ab 1866 an der Gewerbeakademie in Berlin. Ab 1868 war er Ingenieur in einer Maschinenfabrik in Berlin. Seidel konstruierte als Ingenieur die Bedachung des Anhalter Bahnhofs. Seit 1880 lebte er als freier Schriftsteller und schilderte in Erzählungen die idyllischen Seiten des bürgerlichen Lebens.
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