In der Gärtnerei „Grün und Gut“ der Diakonie Landshut ist etwas anders als in klassischen Gärtnereien. Hier geht es nicht nur darum, Pflanzen zu kultivieren. Die Gärtnerei hat auch einen sozialen Auftrag. Denn hier arbeiten Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Sozialer und ökologischer Auftrag
Etwa eine Stunde bevor die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eintreffen, beginnen Stefanie Thomas und ihr Kollege Richard Strasser, den Arbeitstag vorzubereiten. Die Diplom-Ingenieurin und der Gärtnermeister sind „Fach-Anleiter“ in dieser Gärtnerei mit sozialem Auftrag.
„Wir haben Mitarbeiter, die nur einmal die Woche kommen, weil sie nicht mehr schaffen und andere kommen fast jeden Tag. Wir haben einen Dienstplan. Jeder weiß, an welchen Tagen er normalerweise kommen müsste, aber oft gibt es einfach Verschiebungen, auch aufgrund des gesundheitlichen Zustands unserer Mitarbeiter. Aber wir haben gelernt, uns damit zu arrangieren. Aber es kommt immer jemand. Allein sind wir nie.“ Stefanie Thomas
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht heute unter anderem das Topfen von Jungpflanzen auf dem Programm. Denn ein Schwerpunkt der Gärtnerei ist das Anziehen heimischer, gebietseigener Pflanzen. Dafür kooperiert der Betrieb mit dem Landschaftspflegeverband Landshut. Gerade die noch jungen Wildpflanzen brauchen ständig Pflege, um nicht von Beikräutern überwachsen zu werden. Die Wildpflanzen sind für verschiedene Renaturierungsmaßnahmen im Raum Landshut bestimmt.
Natürlich müssen auch in dieser Gärtnerei Aufträge abgearbeitet werden, doch die Bedürfnisse der Menschen stehen im Vordergrund. Die Arbeit in der Diakonie-Gärtnerei ist ein sogenanntes Zuverdienstprojekt, in dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Rente etwas aufbessern können. Doch vor allem geht es darum, Teil einer Gemeinschaft zu sein, am sozialen Leben teilzunehmen und Anerkennung zu bekommen. Nicht zuletzt bekommt der Tag durch die Arbeit eine feste Struktur. Und Aufgaben gibt es in der Gärtnerei genug.
„Jeder von unseren Mitarbeitern hat eben Stärken und Schwächen. Und wir probieren die Mitarbeiter so einzusetzen, dass sie genau ihre Stärken ausleben können. Also es gibt Mitarbeiter, die mögen das Filigrane und es gibt Mitarbeiter, die mögen das nicht. Für die haben wir dann eben andere Tätigkeiten.“ Stefanie Thomas
Topfen, Jäten, ernten - und zwar miteinander. Von diesem Miteinander während der Gartenarbeit profitieren alle.
„Ich fühle unseren Betrieb schon als eine Familie. Also man achtet aufeinander, man ist auch sehr offen während der Arbeit miteinander und gibt sich Stabilität. Und über die Pflanzen kann man die Bindung auch noch mehr aufbauen, weil man sieht, wie etwas wächst.“ Stefanie Thomas
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