Genau an jener Stelle, an der sich heute der Gnadenaltar befindet, soll dem Schäfer Hermann Leicht im Jahr 1445 vier Mal hintereinander das Christkind im Kreis der 14 Nothelfer erschienen sein. Als im Jahr darauf eine sterbenskranke Magd nach der Anrufung der 14 Nothelfer auf wundersame Weise geheilt wurde, errichtete man an der Stelle ein Kreuz und später ein kleine Kapelle. Das Kirchlein wurde im Bauernkrieg 1525 und später im Dreißigjährigen Krieg wiederholt beschädigt.
1735 erhielt der Abt des benachbarten Klosters Langheim von Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn die Erlaubnis zur Errichtung einer großen Wallfahrtskirche. Abt Mössinger vergab den Bauauftrag zunächst an den Weimarer Landbaumeister Gottfried Heinrich Krohne, was dem Fürstbischof nicht gefiel. Er beauftragte seinerseits Balthasar Neumann mit der Planung. Krohne sollte nur noch die Bauleitung innehaben. Vielleicht aus Rache wich Krohne von Neumanns Plänen ab und versetzte den Bau ein Stück nach Osten. Damit lag die geplante Vierung nicht mehr über dem Ort, an dem der Schäfer seine Erscheinung hatte. Das wiedersprach den Vorgaben für einen Wallfahrtsort. Neumann beschwerte sich beim Fürstbischof über den Stümper Krohne. Der Bischof sah den Grund für den Pfusch v.a. im falschen Glauben des Weimarer Baumeisters und übergab Neumann die Gesamtverantwortung. Unter Einbeziehung der bereits errichteten Mauern modifizierte Neumann die Pläne. Und damit gelang ihm letztlich ein Geniestreich.
Nach der Säkularisation erlebte die Abtei schwere Zeiten. Die Zisterzienser von Kloster Langheim, die die Wallfahrt betreut hatten, mussten ihr Kloster verlassen. Die Kircheneinrichtung und die Weihegegenstände von Vierzehnheiligen wurden verschleudert, Altarbilder verschwanden spurlos. Ein Teil der wertvollen Orgel und die Glocken wurden versteigert. Dann zerstörte auch noch 1835 ein Blitzschlag den Dachstuhl und die beiden Türme. Übrig blieb eine Ruine. Daraufhin rief König Ludwig I. Mönche des Franziskanerordens zu Hilfe und beauftragte sie mit der Wiederaufnahme der Wallfahrt. Die Franziskaner begannen damit, das Gotteshaus im Stil des 19. Jh.s. zu renovieren. Dadurch ging die Konzeption von Balthasar Neumann teilweise verloren. Bei der erneuten Renovierung im 20. Jh. besann man sich wieder auf die ursprünglichen Pläne aus dem Barock. Noch heute ist die Basilika Ziel vieler Wallfahrer.
vierzehnheilig...
Негізгі бет Die Basilika der Vierzehn Heiligen - Geschichte.
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