Die Präsenz des Unsichtbaren. Zur Neubewertung ethnografischer Fotografie in Kunstmuseen
26. Oktober 2023
Julia Binter: Transmediale Verflechtungen - Das koloniale „Andere“ in Kunst, Fotografie and Alltag
Ethnographische Fotografien in Kunstmuseen sind ein wichtiger, wenn auch im Kuratieren und Forschen bislang wenig beachteter Teil einer weit verbreiteten visuellen Kultur der Kolonialzeit, die Vorstellungen über das „Fremde“ und „Andere“ nicht nur für Künstler:innen und Museen, sondern in weiten Teilen der Gesellschaft geprägt hat. In den Fotografien sind Begehrlichkeiten, Exotisierungen und Rassifizierungen eingeschrieben, ebenso wie Momente des performativen Widerstands und der affirmativen Selbstdarstellung. Dieser Vortrag spürt den transmedialen Verflechtungen von ethnographischer Fotografie am Beispiel der Kunsthalle Bremen und dem Ethnologischen Museum in Berlin nach.
Julia Binter ist Argelander-Professorin für Kritische Museums- und Heritage Studien an der Universität Bonn. Sie hat in zahlreichen transdisziplinären Kontexten gearbeitet, darunter Kunst-, historische und ethnologische Museen, und mit einer Vielzahl von Akteur:innen aus den Bereichen Wissenschaft, Kunst, Aktivismus und Kulturerbe. Ein Schwerpunkt ihrer akademischen und kuratorischen Arbeit ist es, die kolonialen Verflechtungen von Museen und ihren Sammlungen zu analysieren und innovative Wege zu entwickeln, um die verschiedenen Formen der Wissensbildung mit und über Museumssammlungen in Dialog zu bringen.
Auf dem Kolloquium wurden vereinzelt historische Titel sensibler Fotografien zitiert und in diesem Zusammenhang eine früher gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze Menschen verwendet. Wir weisen darauf hin, dass weiße Menschen dieses Wort benutzt haben, um Schwarze Menschen global zu dehumanisieren und weiße Vorherrschaft zum Ausdruck zu bringen.
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