Domenico Zipoli (1688-1726): Canzona in F
Johannes Zimmerl an der barocken Orgel der Pfarrkirche Grossau (Stadtgemeinde Raabs an der Thaya im Bezirk Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich)
Aufgenommen am 20. August 2024
Aufnahmeassistenz: Orgelbaumeister Josef Diethard Pemmer
Das Standbild des Videos zeigt das Hauptwerksgehäuse der Orgel. Weitere Fotos u.a. mit einer Gesamtansicht der Orgel finden sich unter: Raabs an der Thaya/Großau, St. Laurentius - Organ index, die freie Orgeldatenbank
Registrierung des Stückes: P 8, Co 8, O 4, So 2, Qu 1 1/2, Se 1; Ped.: 16, 8, 4
Die Pfarrkirche von Grossau, die dem hl. Laurentius geweiht ist, besitzt für eine Dorfkirche eine eher große Orgel. Die Orgel, deren Erbauer und das Erbauungsjahr unbekannt sind, wurde ursprünglich für die Nikolaikirche in Wien-Landstraße errichtet. Diese Pfarrkirche St. Nikolaus, Nikolaikirche genannt, war eine Kirche an der Stelle des heutigen Rochusmarktes in Wien-Landstraße. Sie wurde nach mehreren Vorgängerbauten 1736 errichtet und 1784 abgebrochen. Nikolaikirche (Wien) - Wikipedia Diesem Umstand entsprechend kann für die Zeit der Erbauung die Mitte des 18. Jahrhunderts angenommen werden. Hinweise auf den Namen des Erbaues dieser Orgel konnten auch bei der Restaurierung 2023 nicht gefunden werden. Nach Auflassen des umgebenden Friedhofs 1784 wurde die Nikolaikirche abgerissen. die Orgel kam zunächst in den Religionsfond und wurde 1789 in die Pfarrkirche Grossau in der Stadtgemeinde Raabs an der Thaya im Bezirk Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich vom Orgelbauer Johann Joseph Wiest übertragen. Nach freundlicher Auskunft vom Orgelreferenten der Diözese St. Pölten Mag. Franz Reithner finden sich in den Archivalien Hinweise darauf, dass die Orgel ursprünglich noch ein zweites Manual, ein Rückpositiv hatte, das der Orgelbauer Wiest nicht mitübertragen hat. Zuletzt war die Orgel in einem sehr schlechten Zustand. Nach einer gründlichen Restaurierung durch die Orgelbauwerkstätte Philipp Pemmer (Purk in Niederösterreich) im Jahr 2023 erklingt sie nun in neuem Glanz. Die Restaurierung der Fassung des zweigeteilten Gehäuses, der lebensgroßen Engel, sowie der Fassung des Spieltisches ist zur Zeit noch ausständig.
Durch die Verteilung der 14 Register auf nur ein Manualwerk mit Pedal, entfallen auf das Hauptwerk 10 Register, das mit seinem zerlegten Ripieno auf italienische Vorbilder hinweist. Neben dem prinzipalischen 2´ gibt es noch ein Flageolett 2´. Dieses Flageolett 2´ sowie die eher flötig intonierte Quint 2 2/3´ ermöglichen viele klanglich reizvolle Registermischungen. Einzigartig sind die eigenwilligen Labienformen der Prospektpfeifen sowie einige Orgelbautechnische Details, wie z. Bsp. die Bauform der Windlade, die in der Basslage tiefer ist als im Diskant.
Temperatur (Stimmung): Neidhardt, Für eine kleine Stadt
Manualumfang: C-c3
Kurze große Octav, 45 Töne
Padalumfang: C-c0
Kurze große Octav, 13 (sic!) Töne, 18 Tasten, repetierend; zusätzlich zu den 12 Tönen der Großen Octav ist der Ton c0 vorhanden.
Disposition der Orgel:
Manual:
Principal 8´
Copel 8´
Octav 4´
Fletten 4´
Quinta major 3´
Super Octav 2´
Flageolett 2´
Quinta minor 1 ½´
Sedecima 1´
Mixtura 1´ 3 fach
Pedal:
Subbass 16´
Principalbass 8´
Octavbass 4´
Octavbass 2´
Keine Pedalkoppel
Негізгі бет Domenico Zipoli: Canzona in F
Пікірлер