Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul in Eckarts/Oberallgäu - Südbayern/Deutschland
Plenum zum Sonntagsamt
Nur ein paar hundert Meter südlich der Eckartser Pfarrkirche, erhob sich einst eine Trutzburg - intra muros castri Werdenstein - die Stammsitz der Herren von Werdenstein war und erstmals 1239 mit Hildebrand von Werdenstein in Erscheinung tritt. Zu Beginn des 15. Jhdt. begab sich das Geschlecht derer zu Werdenstein unter den Schutz des Hauses Habsburg, um sich gegen das mächtige Kemptener Fürststift, sowie den machthungrigen Grafen von Montfort behaupten zu können, der seit 1457 die Burg Werdenstein belagert hatte. 1469 wurde eine, innerhalb der Burgmauern stehende Kapelle St. Georg, durchden Konstanzer Weihbischof Frater Thomas geweiht. 1469 wurde eine, innerhalb der Burgmauern stehende Kapelle St. Georg, durch den Konstanzer Weihbischof Frater Thomas geweiht. Obwohl im Jahre 1525 die Burg von den Bauern gestürmt und geplündert wurde, verlagerten die Werdensteiner erst 1659 ihren Hauptsitz nach Delmensingen bei Ulm, um dennoch weiterhin bis zum Jahre 1785 auf der Burg einen Amtssitz als sporadisch genutztes Sommerdomizil zu unterhalten, bevor im selben Jahr Burg und Herrschaft durch Kauf an den Grafen von Königsegg-Rothenfels kamen, der den Verfall der Burg sträflich-mutwillig herbeiführte.
Als Stifter der Pfarrkirche St. Peter und Paul ist wohl der zwischen 1280 und 1297 genannte Heinrich von Werdenstein anzusehen. Das Langhaus dürfte aus dem 14./15. Jahrhundert stammen, der Turm ist spätgotischer Bauart. Unter dem Chor liegt die Gruft der Herren von Werdenstein.
Als die Heimsuchungen des 2. Weltkriegs auch im Allgäu wüteten, war es dann soweit, dass auch in Eckarts bereits alle Glocken vom Turm abgenommen waren; auch die barocke Patronatsglocke! Dem unerschütterlichen Einsatz eines Mannes ist es jedoch zu verdanken, dass sie nicht mit abtransportiert wurde, sondern wieder auf den Turm hinauf gezogen werden konnte. 1960 erhielt der Kemptener Glockengießermeister Engelbert Gebhard den Auftrag, 3 zusätzliche Glocken für Eckarts zu gießen. Wie seine Glockengießer-Kollegen aus der Barockzeit, arbeitete auch Engelbert Gebhard mit einer breiten Palette an Modeln, die genauso unterschiedlich waren, wie seine Aufträge! Je nachdem ob es galt, ein altes Geläute/eine historische Einzelglocke zu ergänzen oder ein komplettes, neues Ensemble zu gießen.
Die Muttergottes welche auf einem Wolkenmeer schwebt, zusammen mit dem fröhlichen Jesuskind auf ihrem Arm, gibt der Glocke Nr. 3 des Eckartser Geläutes, ein durchaus barockes Gepräge, und der hl. Georg auf der zweitgroßen Glocke, mit seiner fein ziselierten Ritterrüstung, zusammen mit dem geschuppten Drachen zu seinen Füßen und der Lanze, würden jeder historischen Glocke zur Ehre gereichen!
Vor zwei Jahren wurde die ganze Anlage vorbildlich restauriert: Die barocke Patronatsglocke wurde mit neuen Eisenbändern an ihrem alten Holzjoch befestigt und die 3 Engelbert-Gebhard-Glocken erhielten neue, gerade Holzjoche. Wo es nötig war, wurden auch die Schwungräder erneuert und zu guter Letzt wurden alle vier Glocken mit neuen, ästhetischen Rundballenklöppel bestückt!
Ausführliche Informationen über die barocke Patronatsglocke, sowie eine Turm-Innenaufnahme mit dem solistischen Läuten dieser Glocke, gibt es im Kirchenglocken-Video 16
Für die Turmbesteigung und die Möglichkeit des Filmens, sage ich ein herzliches Dankeschön dem Herrn Dekan und der Mesnerfamilie!
Негізгі бет Eckarts/Oberallgäu St. Peter & Paul - Plenum
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