+++NEUES PARZIVAL ALBUM ERSCHEINT 2021+++
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Parzival - eine deutsche Rock-Legende
Lange bevor das London Symphonic Orchestra Beatles-Songs spielte, ELO, Metallica und Lady Gaga zeigten, wie man mit Orchestern musizierte, also lange bevor sich Rock und Klassik medienwirksam trafen, gab es in den 1970er Jahren eine Band, die jenes Prinzip längst realisiert und damit die Kritiker begeistert hatte: Parzival. Sie war die erste deutsche Klassik-Rock-Formation und schrieb mit dem ersten deutschen Music-Clip-Video Pop-Geschichte. Das britische Fachmagazin „Melody Maker“ zählte das Trio zu den „interessantesten Gruppen Europas“.
Die Band aus Bremen, benannt nach dem mittelalterlichen Gralsritter Parzival, bestand im Kern aus Lothar Siems (Gitarre & Gesang), Walter Quintus (Violine, Piano & Bass) und Thomas Olivier (Schlagzeug, Percussion & Gesang). Klassische Instrumente wie Geige, Cello und Flöte begegneten Folk- und Rock-Instrumenten wie Gitarre, Bass und Schlagzeug. Mit ihrem eigenständigen Stil gaben Parzival die Vorlage für viele Bands der 1980er und 1990er
Jahre.
1971 hatte der innovativste deutsche Klanggestalter seiner Zeit Parzival unter Vertrag genommen: Der Produzent Conny Plank (Kraftwerk, Scorpions, Ultravox, Eurythmics, Gianna Nannini). Unter dem historischen Telefunken-Label veröffentlichte die Teldec die Alben „Legend“ (1972), „BaRock“ (1973) und die Single „Souls Married To The Wind “ (1972). In England nahm RCA die Band exklusiv unter Vertrag. Bis heute werden die LPs immer wieder weltweit neu aufgelegt, zuletzt u. a. von Warner in Japan.
Der avantgardistische Klassik-Folk-Rock begeisterte Kritiker im In- und Ausland: Fremdartige Klangwelt von geheimnisvollem Hauch (Pop) - Die musikalischste deutsche Popgruppe (HÖRZU) - A strong individualistic debut (San Francisco Chronicle) - Platte des Jahres (Petra) - Irre Psychedelic und konzertante Klassik (Rolling Stone), Kreativer Urknall des Progressive Folk (Rocktimes) - One of the real pearls from Germany’s folk scene (New Musical Express, London) - Klangschlösser von diskreter Eleganz und Schönheit (Berliner Morgenpost).
Mit den gesellschaftlichen Veränderungen durch die 1968er-Revolte hatte sich in Deutschland auch die Musikszene verändert. Die braven Zeiten waren schon zuvor mit Rock 'n' Roll und Beat begraben worden, jetzt wurde unter dem von englischen Kritikern geprägten Begriff „Krautrock“ immer gewagter experimentiert.
Schon mit ihrer Band Beazzic Conservatory (1969) hatten Siems, Olivier und Quintus einen Musik-Stil kreiert, der damals weltweit einzigartig war: In England experimentierten Gruppen wie The Nice, Moody Blues oder Procol Harum zaghaft mit klassischen Einflüssen, die aber meist auf Orgel oder Keyboard beschränkt blieben. Jethro Tull brachten die Querflöte in die Rockmusik, aber eine Rockband, die zur Hälfte aus Streichern bestand, gab es noch nirgendwo.
1972 wählten Deutschlands Musik-Journalisten das Debüt-Album „Legend“, unter die „interessantesten Produktionen des Jahres“. Die im selben Jahr von der Ufa-Wochenschau verfilmten Titel „Senseless No. 6“, „One Day“, „Eight Years Later“ und „Empty Land“ liefen als die ersten deutschen Music-Video-Clips weltweit in den Kinos. Manche Radiosender boykottierten einige der Songs. Kritische Texte gegen den Vietnamkrieg oder das atomare Wettrüsten hatten bei den Medien-Sittenwächtern Empörung ausgelöst: „Politische Pornographie!“
Parzival waren Pioniere, doch ohne die Ausdauer ihres Namenspatrons: 1973 löste sich die Band auf. Inzwischen gelten die Erstauflagen der Alben „Legend“ und „BaRock“ bei Sammlern in aller Welt als Juwel. Kurswert der Vinyl-Ausgaben: Hunderte Euro.
K. H. S.
Негізгі бет Erstes deutsches Musikvideo // Parzival "Eine deutsche Rocklegende"
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