Mit Dünger die Böden feucht halten: Kann Silikat gegen Dürre, Trockenheit und Hitze, also die Folgen des Klimawandels, helfen? Gibt es dann bessere Getreideernten?
Amorphes Silikat speichert Wasser im Boden und gibt es an Pflanzen wieder ab. In Ackerböden, die schon seit Jahrzehnten abgeerntet werden, geht der Anteil amorpher Silikate oft gegen Null. Mit negativen Auswirkungen: Den Pflanzen wie Gerste und sonstigem Getreide fehlen ungeordnete Siliziumverbindungen bei der Wasserversorgung. Denn amorphes Silikat funktioniert wie ein Schwamm. Es kann das sieben- bis achtfache seines Gewichts an Wasser speichern. Und dieses Wasser kann es im Boden auch wieder an Pflanzen abgeben.
Silikat ist ein Abfallprodukt aus der Halbleiterindustrie. Mehrere Chemiewerke in Deutschland produzieren derzeit mehrere tausend Tonnen des Materials. Auch Brauereien könnten zuliefern: Im Biertreber, den Malzrückständen beim Bierbrauen, sind große Mengen an amorphen Silikaten aus den Spelzen der Braugerste enthalten. Außerdem würde Silikat den Phosphat-Dünger fast überflüssig machen, da die freigesetzte Kieselsäure die Phosphatmoleküle löst und sie für die Pflanzen verfügbar macht.
Die Kehrseite: Es darf nicht zu viel gedüngt werden, da sonst Bäche und Seen eutrophieren, sich also durch Nährstoffanreicherung zu viele Algen bilden. Um die richtigen Dosierungen zu bestimmen, braucht es Forschungsarbeit. Es werden noch fünf bis zehn Jahre vergehen, bis die Silikat-Düngung praxisreif ist.
Autor: Henning Biedermann
Aus der Sendung vom 29.7.2022
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