Einmalig in Mittelsachsen ist das Geläute des Mariendoms in seiner Zusammensetzung: Zwei Grundglocken, in weitem Abstand ein vierstimmiges Cimbelgeläute darüber. Diese außergewöhnliche Gestalt hatte es bereits, als Oswald Hilliger von 1488 bis 1512 für den Dom ein neues Geläute schuf. Ab 1484 musste diese Gießerei, die seit 1412 in Freiberg ansässig war, nach einem verheerenden Stadtbrand sämtliche Glocken erneuern. Dieser Stadtbrand war auch der Anlass für den spätgotischen Neubau der Marienkirche gewesen, deren romanische Vorgängerin fast komplett zerstört wurde. 1756 starb mit Gabriel Hilliger der letzte Freiberger Glockengießer.
Von den sechs Glocken des Doms sind bis heute nicht weniger als vier erhalten geblieben. Die zweitgrößte sprang 1896 und wurde durch den Dresdner Albert Bierling in leichter Rippe ersetzt. Die kleinste,1512 gegossen, war die einzige von den eingezogenen Glocken, die nach dem zweiten Weltkrieg nicht mehr zurückkehrte - sie wurde 1952 von Franz Schilling /Apolda wieder ersetzt.
1996/97 musste das Geläute einer umfassenden Renovierung unterzogen werden. Fehlende Kronenhenkel wurden ersetzt; die große b° erhielt sogar eine völlig neue Kronenplatte. Vor allem aber wurden die Glocken wieder adäquat an geraden Holzjochen in den neuen Holztuhl gehängt.
I b°+7 - Große Susanne - 4220 kg/1902mm - Oswald Hilliger,1488
II es'+12 - Lutherglocke - 1170 kg/1286mm - Albert Bierling,1896
III c"+4 - Morgenglocke - 392 kg/850mm - Oswald Hilliger,1496
IV d"-1 - Kinderglocke - 280 kg/764mm - Oswald Hilliger,1496
V f"+2 - Silberglocke - 196 kg/652mm - Oswald Hilliger,1496
VI g"0 - Taufglocke - 120 kg/557mm - Franz Schilling, 1952
Eine andere Quelle gibt für die b° das Gewicht 4570 kg an.
Durch die große Schallaustrittsfläche der Glockenstube und der vorzüglichen Turmakustik ist die Klangaussprache optimal, zwar direkt, aber trotzdem sehr transparent ohne jede Aufdringlichkeit. Die Klangentfaltung der Großen Susanne darf als wahres Klangereignis bezeichnet werden.
Quelle der Daten: Wikipedia
Негізгі бет Freiberg (D-FG) Dom St.Marien - Festgeläute
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