Dies ist ein Ausschnitt der "maybrit illner" Sendung vom 2. März 2023. Die ganze Sendung gibt es in der ZDF Mediathek: kurz.zdf.de/6xsi/
Frieden für die Ukraine, das wollen alle. Aber wie? Auf der einen Demonstration werden mehr Waffen gefordert, auf der anderen weniger. Verhandeln jetzt! Sagen die einen. Verhandeln mit wem und worüber? Das fragen die anderen. Der Moment "für eine Friedensperspektive muss erst noch entstehen", sagte der Kanzler letzte Woche bei "maybrit illner". Wann wird es so weit sein? Kann man diesen Moment auch verpassen? Würde ein Vermittler helfen? China, Brasilien oder die Türkei? Und selbst wenn dieser Krieg endet, wäre damit schon ein stabiler Frieden erreicht?
SPD-Chefin Saskia Esken weist Medienberichte zurück, wonach Deutschland und Frankreich dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Friedensverhandlungen mit Russland nahegelegt habe. "Es handelt sich um Spekulationen. Niemand macht Druck in Bezug auf Friedensverhandlungen", so Esken. Allerdings müsse niemand der Bundesregierung sagen, dass im Ukraine-Konflikt Diplomatie stattfinden müsse, betonte Esken und fügte hinzu: "Die findet statt, aber die findet selbstverständlich nicht in der Öffentlichkeit statt."
Amira Mohamed Ali gehört zu den Unterzeichner*innen des "Manifest für den Frieden" ihrer Parteikollegin Sahra Wagenknecht. Bei "maybrit illner" sagt die Fraktionsvorsitzende der Linken, warum - und zeigte sich sicher, dass in ihrer Partei zudem Einigkeit darüber herrsche, dass im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine "Diplomatie vorne steht".
Für Marina Weisband müsse die Ukraine so schnell und umfangreich mit Waffen unterstützt werden, wie möglich, um Russland zum Rückzug zu zwingen. So könne letzten Endes auch Putins Regierung ins Wanken gebracht werden, sagt die in der Ukraine geborene Publizistin, und eine "ganz neue Verhandlungslage" entstehen. Die Friedens- und Konfliktforscherin Nicole Deitelhoff erklärt, dass der Wunsch nach Frieden vieler Menschen nachvollziehbar sei und die Diskussion auch in die richtige Richtung lenke. Doch es gebe aktuell mit Putin keine Grundlage für diplomatische Friedensverhandlungen. Die Frage, wie man zu so einer Verhandlungsbasis kommen kann, werde im "Manifest für den Frieden" nicht "hinreichend ernst genommen".
Dass mit dem ukrainischen Präsidenten über Wege darüber nachgedacht werde, wie die Voraussetzungen für Verhandlungen aussehen könnten, hält der frühere Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, für normal. Nicht sicher sei er allerdings, ob er glücklich sei, dass der Bericht des "Wall Street Journal" an die Öffentlichkeit gelangt sei. In einer Kriegssituation biete die sogenannte stille Diplomatie große Vorteile. "Nicht jedes Gespräch muss gleich an die große Glocke gehängt werden", so Ischinger.
Die Gäste der Sendung:
Saskia Esken (SPD), Parteivorsitzende
Amira Mohammed Ali (Die Linke), Fraktionsvorsitzende
Marina Weisband (Bündnis 90/Die Grünen), Publizistin
Nicole Deitlhoff, Friedens- und Konfliktforscherin
Wolfgang Ischinger, ehemaliger Diplomat
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#Krieg #ukraine #MaybritIllner
Негізгі бет Friedensverhandlungen jetzt - naiv oder notwendig? | maybrit illner vom 02.03.2023
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