Im Alltag gab es im Prinzip kaum unterschiede zum Thema Gleichberechtigung in der DDR und BRD - von den unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen mal abgesehen. In der DDR mussten die Frauen aus ökonomischen und ideologischen Gründen in Arbeit gebracht werden. Dazu wählte man die gleichen sachlichen Voraussetzungen wie für Männer. Faktisch hatten aber auch sie kaum Möglichkeiten, sich karrieremäßig genauso zu entfalten wie Männer. Dazu gibt es genügend Zeitzeugenberichte von Frauen, die in der DDR gearbeitet haben. Darüber hinaus war die gesellschaftliche Erwartung, dass die Frauen zusätzlich auch die komplette häusliche Care-Arbeit erledigten (unbezahlt, versteht sich), wie man das von je her kannte - also auch die ganz "normalen" Hausfrauen waren. In der BRD mussten die meisten Frauen auch aus ökonomischen Gründen arbeiten gehen. Dies passierte nur nicht in normalen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen - in denen sich die Männer ja bewegten - , sondern fast vollständig im Bereich der (damals ja noch bei weitem nicht so reglementierten) Schwarzarbeit. In der BRD gab es millionenfach Familienbetriebe in den ganzen Handwerksbereichen oder Bauernhöfe, die in Familienbewirtschaftung waren. Dies hatte die DDR ja weitestgehend abgeschafft. Die (Ehe-)Frauen ersetzten arbeitslohnfrei in der Regel eine Arbeitskraft in diesen Betrieben (in dem sie sich genauso um Vieh und Ernte kümmerten oder hinter dem Verkaufstresen standen oder die Buchhaltung machten usw., usw.). Ausgezahlt hat sich das natürlich dadurch, dass dann der Gewinn des Betriebes höher war und die Familie somit mehr davon hatte, aber einen individuellen Nutzen hatte Frau davon nicht (was sich insbesondere auf die Altersvorsorge auswirkte). Viele Frauen, deren Männer nicht selbständig arbeiteten, waren dann die Milchmütter in den Schulen, putzen die Büros, machten die Buchhaltung für Kleinstbetriebe, leisteten Heimarbeit (wie z. B. Kugelschreiber zusammen bauen) und vieles mehr. Dafür gabs dann Geld auf die Hand, was meist durch keine Bücher lief, geschweige denn, Sozialabgaben für gezahlt wurden. Fast alle Frauen in der BRD haben auch gearbeitet, ansonsten hätten sich die meisten Familien ihren Lebensstandard auch nicht leisten können. Dass sie natürlich trotzdem zu 100 Prozent für die Care-Arbeit für die Familie verantwortlich waren, muss man nicht extra betonen - da gab es keinen Unterschied zu den Zeiten vorher oder eben auch zum Gesellschaftsbild in der DDR.
@lomamakeup4435
4 жыл бұрын
Kannst du bitte alle was du sagst in das vidéo geschrieben ?
@outdoorolli5754
3 жыл бұрын
Bei den Nazis war auch nicht alles schlecht... Manchmal hat man heute das Gefühl, insbesondere junge Frauen aus kaputten Herkunftsfamilien würden eine Gleichstellungsdiktatur Demokratie und Freiheit vorziehen.
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