„Ich bin 6 1/2 Jahre alt und gehe seit 1 1/2 Jahren mit Karl in die Schule. Der Karl ist in Tertia und Immanuel ist in Unterquarta. Ich lerne die lateinischen Deklinationen und Karl die Konjugationen." Seine Kinder erzählten in ihren Briefen Anfang des 19. Jahrhunderts davon, wie sie zu nützlichen Staatsbürgern erzogen wurden. Kein Wunder, war doch ihr Vater, der in Stuttgart geborene Philosoph G.W.F. Hegel, ein Bildungsexperte par excellence. Noch heute tragen vorzugsweise Gymnasien den Namen des „edlen, großen Geistes", den konservative Pädagogen immer wieder gern zitieren: "Ein Staatsinstitut hat bei seinen Schülern die Zucht nicht erst zu bewirken, sondern vorauszusetzen." Detlef Berentzen rekonstruiert in seinem Hörstück den Philosophen Hegel als Vater und Erzieher, analysiert die Briefe seiner Kinder, debattiert mit Hegelkundigen und fragt bei Stuttgarter Gymnasiasten nach, was ihnen die Philosophie des „Meisters" (wie Heine ihn nannte) heute noch bedeutet.
- 10 жыл бұрын
Hegel - Der Philosoph als Erzieher
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