was sagt denn münkler woran es liegt, dass das system so schwächelt? oder ist das gar nicht thema?
@antjeschrupp
Жыл бұрын
Im Prinzip dass die Leute es "for granted" nehmen, also gewissermaßen glauben, Demokratie gehört zur Grundausstattung und man muss nix dafür tun. Er sagt, historisch war das aber immer so, dass in Zeiten längerer politischer Stabilität vor allem in Demokratien das Desinteresse an Politik abnimmt und die Leute sich um ihre Privatsachen kümmern, aber nicht sehen, dass das System nur funktioniert, wenn die Mehrheit der Leute aktiv mitmacht und es nicht nur quasi "konsumiert". Deshalb ist sein Hauptratschlag auch, dass man die Leute dazu motivieren muss, sich politisch zu engagieren (also eben tatsächlich politisch und nicht konsumistisch-populistisch). Weiß nicht ob mich das so hoffnungsfroh stimmt, weil ich seh grad eher das Gegenteil, also dass die Leute sich ins Private zurückziehen, die einen aus Desinteresse, viele andere aber auch aus einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Das ist dann natürlich ne self fulfilling prophecy.
Жыл бұрын
@@antjeschrupp ok. komisch wie er drauf kommt tbh. sowohl rechts als auch links gab es noch nie so viele aktive beteiligung an politik wie zur zeit. das spiegelt sich selbst in den mitgliederzahlen der parteien. ausser cdu und spd gewinnen eigentlich alle mitglieder gerade. und gerade mitgliedschaft in den ehemaligen volksparteien hatte ja oft rein konsumptiven charakter. hat er da irgendne empirie zu oder ist das einfach so ein gefühlter kulturpessimismus?
@antjeschrupp
Жыл бұрын
Ich denke, Münkler bezieht sich vor allem darauf, dass sich die Zahl der Parteimitglieder in D. Von 1990 bis 2015 praktisch halbiert hat, von 2,3 auf 1,2 Millionen. Seitdem ist es ungefähr stabil, wobei CDU, SPD (und ich glaub, auch Partei die Linke) weiter Mitglieder verloren haben, Grüne, AfD und in geringerem Maße auch FDP dazu gewonnen, aber unterm Strich blieb es gleich. Die „aktive Beteiligung von rechts“, also die Beitritte zur AfD würd ich nun nicht grade als Unterstützung für das demokratische Prinzip werten, denn ihre Absicht ist ja, dieses zu zerstören, von daher muss man die abziehen. Einen leichten Anstieg in der Gesamtbilanz gab es nur 2017, und ich glaube als direkte Reaktion auf die Wahl von Trump und den Aufstieg von Pegida und Rassismus nach „Köln“; was viele Leute erschreckt hat, und sie haben dann intuitiv so reagiert, wie Münkler es jetzt auch anmahnt, halt nur in relativ geringem Ausmaß. Die Art der Parteienmitgliedschaft früher würde ich auch nciht „Konsumptiv“ nennen, jedenfalls nicht in dem Sinne, wie Münkler es beschreibt, dass man die Partei als „Lieferservice“ zur Bedienung der eigenen Meinungen sieht. Man ist ja gerade nciht gleich ausgetreten und woanders hingewechselt, wenn einem die Politik nicht passte, weil es eine Art von Loyalität zu einem „Projekt“ war. Die Familien meiner Eltern waren SPD, nicht alle Mitglied, aber die SPD konnte noch so viel Scheiß machen, sie wären niemals auf die Idee gekommen, was anderes zu wählen. Das ist vielleicht Trägheit, aber kein Konsum.
@ГеннадийЗагрунный
8 ай бұрын
Будем ждать ответа от проф. Munkler. Но, дело не системе, дело в уровне развития человека и общества!... Больше либерализма!...Ближе к отмене денег!...
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