Gute-Nacht-Geschichte für Kinder und Erwachsene.
Vom Bauern, dem Wolf und den lieben Schafen
An eines kühlen Tages Morgen tritt Bauer Franz auf seine Wiese,
potz blitz, dort liegt ja übel zugerichtet leblos da das Schaf Luise
In letzter Zeit beschworen schon so manche Zungen die Gefahr,
Dass irgendwann ein Raubtier käme, drum schrie Franz laut: "Der Wolf ist da"
Die Herde kam herbeigeeilt, vernahm den Schrecken, wich zurück,
es scheint das sorglos' Leben jäh verjagt in diesem Augenblick
Das schwarze Schaf rief: "Sie war alt und lange schon nicht mehr gesund,
für einen Todesbiss braucht's keinen Wolf, da reicht doch schon ein Hund."
Der Leithammel sprach: "Widerlich, dass Schwarzschaf gar kein Mitleid fühlt,
kein Schaf will sterben, also folgen wir dem, was der Franz befiehlt."
Der Bauer rief: "Ab in den Stall, s'ist zu gefährlich auf der Weid'
ein strenges Graseverbot sorgt nun dafür, dass ihr sicher seid."
Einsichtig nun die Herde trabte in den engen Stall hinein
kaum einer hier hat Ahnung von dem Wolf, drum wird's schon richtig sein.
Bald fingen manche eifrig an neue Erzählungen zu dichten,
die Schafe hörten früh bis abends nur mehr finst're Wolfsgeschichten.
Bauer Franz indes sinnierte, was zu tun sei in der Not,
denn wenn der Wolf jetzt täglich käme, da wär'n bald alle Schafe tot.
Nach ein paar Wochen tat die Schafe die befohl'ne Stallpflicht stören
sie wollten raus, denn niemals war des nachts seither ein Wolf zu hören.
"Ihr Schafe seid so dumm, denn das ist g'rad des bösen Wolfes Tücke
man sieht und hört ihn nicht, nur erst im allerletzten Augenblicke"
"Doch wächst das Weidegras nun hoch", sorgt sich der Bauer und er spricht,
"Im Sommer dürft ihr wieder raus, doch immer nur bei Tageslicht."
Der Sommer kam, die Schafe grasten, gar frei von Angst vor Wolfes Riss,
und keine Spur von Ungemach, es schien, als ob's vorüber ist.
Der Franz misstraute, doch er hörte über ein Öl, von dem man sagt,
dass eingerieben in des Schafes Fell sein Duft den Wolf verjagt.
"Das wär' die Lösung" und der Franz sucht schnell an's feine Öl zu kommen,
bis dahin wird die Nacht-Stall-Pflicht jedoch noch nicht zurück genommen.
Doch gegen Herbst geschah es dann, dass neuerlich ein altes Schaf
am hellerlichten Tag' am Rand der Weide auf das Raubtier traf.
Und alles ging von vorne los, die Schafe wussten schon bescheid,
im Glauben, dass es balde endet, war'n sie zum Stallgang 2 bereit.
Zuweilen hörte man, dass unser schwarzes Schaf ein Liedlein sang,
in dem es hieß, dass jedes Schafes Leben führt zur Schlachtebank.
"Getötet von des Wolfes Zahn oder von des Bauers Messer,
der Tod ist fix, nur freies Grasen vorher macht die Sache besser."
Die meisten Schafe schrien: "Hör auf, hier uns die Ohren voll zu nölen,
es kommen wieder bessre Zeiten, der Bauer will uns nämlich ölen."
So kam's denn auch, der Bauer rieb die ersten Schafe kräftig ein,
ist bald das letzte Schaf geölt, wird alles schnell vorüber sein.
"Ich lass mein schönes Fell doch nicht mit diesem üblen Zeug einreiben"
sprach Schwarzschaf, und der Franz erzürnt, "dann musst Du eben drinnen bleiben."
Dass der Wolf des Hungers sterbe mittels Öl, das war der Plan,
nur leider hat nach ein paar Monden der Wolf sich schon gewöhnt daran.
Bald riss er auch geölte Schafe, und alle Angst war wieder da,
manch' Schaf vertrug das Öl nicht gut. Die Pein ging weiter Jahr für Jahr.
Rein und raus und ständig ölen, der Wolf mal da, mal wieder fort,
der Hof des Bauers Franz der ward für Schafe nun ein öder Ort
"Man kann nichts tun, wir sind nur Schafe, wir brauchen Schutz, uns fehlt der Mut,
wir haben Angst vorm Wolf und auch vorm Bauern, dass er strafen tut."
Des Nächtens träumten manche Schafe, sie kämen bald als Menschen wieder,
und wären dann im nächsten Leben freier, mutiger und klüger.
Doch ahn' ich schon, auch ihr seid müde, drum rasch die Äuglein zugemacht,
träumt Euch ein Ende der Geschichte, ich wünsch' Euch eine Gute Nacht.
Негізгі бет K.G.S. - Vom Bauern, dem Wolf und den lieben Schafen (Gute-Nacht-Geschichte)
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