Mal wieder eine Aufnahme fürs campanologische Archiv. Vielleicht hörenswert.
Wenn man die Veröffentlichungen zum Kölner Domgeläut auf KZitem anschaut/anhört, geht es zumeist um die Petersglocke oder aber ein möglichst großes Teil- oder Festgeläut.
Hier zu hören ist das Festgeläut des Domes aus der Zeit von 1863 bis 1878 bzw. 1911.
Da die 4 Glocken vor dem Bau des heutigen Eisenglockenstuhles 1877/78 im mittelalterlichen Holzglockenstuhl im ersten Obergeschoss des Südturmes zusammen hingen und läuteten, finden sich in der Zusammenstellung 2 Stiche und eine Fotografie des Domes aus der Zeit vor dem Ausbau der Türme - entsprechend der Zeit der Vollendung des Langhauses, zu diesem Anlass ist die Ursulaglocke c‘ u. a. gegossen worden. Für die heutige Dreikönigenglocke h° von 1880 gilt dies natürlich nicht. Ihre Vorgängerin wurde zusammen mit der Ursulaglocke von Joseph Beduwe in Aachen am 30.12.1862 gegossen und im Februar 1863 am Platz ihrer Vorgängerinnen von 1418 und 1693 aufgehängt.
Über die Bedeutung der beiden Großglocken Pretiosa und Speciosa muss hier nichts weiter gesagt werden. Immerhin läuten die beiden Schwestern ganz allmählich ihren 575. Geburtstagen entgegen.
Die Aufnahme entstand zu einer Zeit, in der die Glockenstube zum Läuten noch allgemein zugänglich war. Bis auf die schnarrende Kette der Pretiosa ist sie nahezu frei von Nebengeräuschen. Das Mikrofon wurde „mittig“ in der Glockenstube positioniert, so weit, wie man es hinter die Absperrung vor der Petersglocke schieben konnte. Der Mikrofonkopf zeigte senkrecht nach oben - es ergibt sich eine räumlich sehr plastische Klangwirkung, die die Positionen der Glocken im Stuhl klar erkennen lässt. Speciosa und Dreikönigenglocke treten allerdings dynamisch etwas in den Hintergrund. Unterlegt ist die Aufnahme mit Fotos der entsprechenden Glocken aus verschiedenen Jahren.
Aufnahme: 26.05.2002, Geläut zum Hoch- oder Pontifikalamt am Dreifaltigkeitssonntag
Aufnahmetechnik: Gerät: Sharp MD-MT80, Mikrofon: Sony ECM-MS957.
S/W-Abbildungen in ihrer Reihenfolge:
Sulpiz Boisserée: Ansichten, Risse und einzelne Theile des Doms von Köln, mit Ergänzungen nach dem Entwurf des Meisters, nebst Untersuchungen über die alte Kirchen-Baukunst und vergleichenden Tafeln der vorzüglichsten Denkmale. Cotta'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1821, Tafel 1. Kölner Dom von Südosten, 1809 von Michael Angelo Quaglio gezeichnet, Dachreiter von Sulpiz Boisserée geändert, gestochen von Johann Adolph Darnstedt. In Wirklichkeit war der Domkran im Jahr 1809 nicht in Betrieb.
Kölner Dom, Südportal, links der im Bau befindliche Südturm mit dem Domkran, 1862. Aus Adreßbuch für Köln, Deutz und Mülheim am Rhein. Grevens Adreßbuch-Verlag (?), Köln 1863, Frontispiz.
Foto von 1862, Friedrich Raps, Köln (1822-1876), Veröffentlichung unbekannt.
Alle anderen Fotos eigener Provenienz.
Verwendete Quellen/Literatur:
M. Seidler: Die Kölner Domglocken, LP + Begleitheft, Verlag Kölner Dom 1982, Folgeproduktion als CD, Verlag Kölner Dom 1992.
G. Amberg: Eine Läuteordnung des Domes und Aufzeichnungen über die Beleuchtung im Dom zu den einzelnen Gottesdiensten aus dem Jahre 1580, Kölner Domblatt 1989, Verlag Kölner Dom.
M. Seidler: Die Dreikönigenglocke im Kölner Dom, Kölner Domblatt 1979/80, Verlag Kölner Dom.
Jörg Poettgen: 700 Jahre Glockenguss in Köln, Meister und Werkstätten zwischen 1100 und 1800. Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege 61, Landschaftsverband Rheinland 2005.
Негізгі бет Музыка Köln, hohe Domkirche St. Petrus und Maria - Teilgeläut g° a° h° c', Aufnahme von 2002
Пікірлер: 24