Kenia Info: Hell’s Gate Nationalpark
Der Hell’s Gate Nationalpark liegt südlich des Naivashasees und ist verglichen mit anderen Nationalparks sehr klein. Das Gebiet ist warm und sehr trocken. Die hohe Tierdichte wurde erst durch künstlich angelegte Wasserstellen möglich.
Der Name Höllentor geht auf den Wuppertaler Militärarzt Gustav Adolf Fischer zurück. Aber auch die Massai hatten lange zuvor bereits den selben Eindruck von dieser Gegend und nannten sie sinngemäß ähnlich. Tatsächlich ist es die mitunter höllenartig anmutende Landschaft, die den Reiz dieses Parks ausmacht.
Eine Besonderheit ist die Möglichkeit, vom Elsa Gate ausgehend, den Park mit dem Fahrrad zu erkunden. Die beliebteste Strecke ist 2x8km lang und ohne große Steigungen. Damit ist diese Radtour auch weniger sportlich ambitionierten Touristen zu empfehlen.
Schon nach 1 km hinter dem Gate sieht man das Wahrzeichen des Nationalparks, den Fischer Tower. Geübte Kletterer können sich am Fuße der 25m hohen Vulkansäule geeignete Ausrüstung ausleihen und den Lavaschlot erklimmen. Der Verleiher erweckt den Eindruck, dass der Aufstieg für jeden Touristen auch ohne Vorkenntnisse problemlos sei. Ich gebe hingegen zu bedenken, dass auch Stürze aus 20m Höhe tödlich sein können. Vorerfahrung sollte deshalb unbedingt vorhanden sein.
Auch für Nicht-Bergsteiger hat der Fischer-Tower einiges zu bieten, beispielsweise die niedlichen Klippschliefer. Sie nutzen die Höhlen und Spalten des Fischer Towers als Zufluchtsort vor Greifvögeln, die es in diesem Nationalpark sehr zahlreich gibt.
Die Radtour zwischen verschiedensten afrikanischen Wildtieren hindurch gilt als ungefährlich. Es gibt zwar Löwen, Leoparden und Geparden in diesem Nationalpark, aber sie scheuen den Menschen so sehr, dass man sie als Tourist nicht zu sehen bekommt. Die zahlreichen Nebentäler und Schluchten bieten ihnen genügend Rückzugsgebiete, in denen sie ungestört die Tage verbringen können, unerreichbar für Touristen. Ihre Jagdzeit sind die Nächte.
Es lohnt sich, nach etwa 2km in Form eines kurzen Abstechers, ein paar Meter den Hang hinauf zu radeln zur Naiburta Campsite. Von hier hat man einen wunderschönen Ausblick auf das Tal. Man sieht nochmals den Fischer’s Tower aus anderer Perspektive und die vielen Tierherden im Tal.
Die Radtour kann sich zeitlich sehr in die Länge ziehen, wenn man für jede gesichtete Tiergruppe anhält, um diese zu filmen. Ich habe alleine für den Hinweg 2 Stunden gebraucht.
Das Tal wird von zahlreichen großen Vögeln bewohnt, namentlich Bartgeier, Sperbergeier, Kappengeier, Kaffernadler und Felsbussarde. Viele von ihnen nisten in den steilen Felshängen, wie man am Guano unschwer erkennen kann.
Nach 8 km gibt es ein Massai-Kulturzentrum, das über Kultur und Traditionen der Massai informiert und landestypische Andenken verkauft.
Von hier kann man über die tiefe Schlucht hinüber auf den Central Tower, einen weiteren Lavaschlot, blicken.
Nun geht es zu Fuß weiter durch schmale Schluchten zu heißen Quellen. Auch wegen dieses Teils sind vor allem Turnschuhe für diesen Tag zu empfehlen.
Am Ende der kleinen Schlucht hat man einen Ausblick auf den Grand Canyon. Früher war es ein Muss, anlässlich eines Parkbesuchs durch diesen eindrucksvollen Canyon zu laufen. Doch seit 2019 eine Gruppe von 6 Touristen mit ihrem erfahrenen Tourguide darin ertrunken ist, ist der Zugang gesperrt. Einmal im Canyon kommt man nicht schnell genug wieder heraus, wenn durch einen plötzlichen Regenfall an den benachbarten Vulkanen der zumeist trockene Canyon schlagartig zu einem reißenden Fluss wird.
Im Hintergrund ist gelegentlich eines der vier Geothermischen Kraftwerke zu sehen, die mehr Strom erzeugen als das gesamte County Nakuru verbraucht.
Diese einzigartige Safari auf dem Fahrrad werde ich ganz sicher nicht vergessen.
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