„Wir müssen diesen Leuten, die sich ja zum großen Teil haben impfen lassen für diese Freiheiten, weil man ihnen das versprochen hat, denen müssen wir sagen, wie auch immer: ‚Tut uns leid, wir haben es falsch verstanden. Es geht nicht so.‘“
Mit diesen Worten macht der Virologe Alexander Kekulé auf ein großes Problem der gesamten Pandemie aufmerksam: Die Kommunikation zwischen Wissenschaft, Politik und der Bevölkerung.
Diesem Fehler in der Kommunikation sei es geschuldet, dass die vierte Welle mit solch hohen Inzidenzzahlen daherkommt und die Intensivstationen mit Corona-Patient*innen geflutet werden.
Der erste Fehler einer Fehlinformation sei gewesen, dass man als geimpfte Person keine weiteren Menschen mit dem Coronavirus anstecken könne. Im Laufe des Jahres hätte man in der Wissenschaft diesen Trugschluss zwar widerlegt und kommuniziert, doch in der Bevölkerung wäre trotzdem eine gewisse Leichtfertigkeit im Umgang mit Corona entstanden.
Der zweite Fehler wären die eingeführten 2G-Regelungen gewesen, wodurch sich geimpfte Menschen nicht mehr testen mussten, um in Bars oder Restaurants zu gehen und auch freiwilliges testen sei für die meisten Menschen nicht mehr notwendig gewesen.
Durch diese Fehler und die Kontaktfreudigkeit der Bevölkerung hätte man die vierte Welle unfreiwillig vorbereitet.
Nun müsse man schnell gegen diese Fehler ankämpfen, damit das Gesundheitssystem nicht noch mehr überlastet wird. Impfungen und Booster-Impfungen würden eine wichtige Rolle spielen in der Pandemiebekämpfung, allerdings brächten diese Maßnahmen in der notwendig kurzen Zeit nicht viel.
Deshalb plädiert Herr Kekulé für strengere 2G-Regelungen bei zum Beispiel Theaterbesuchen. Ab einer Zahl von 50 oder 100 Personen müsse man selbst die geimpften Besucher*innen testen und/oder in großen Räumen die Maske als Pflicht einführen.
Durch diese einfachen Maßnahmen könne man die Inzidenzen wieder nach unten bringen, was dazu führt, dass das Gesundheitssystem entlastet und Corona wieder etwas unter Kontrolle gebracht wird.
Den gesamten Talk findet ihr hier: kurz.zdf.de/ELe/
Weitere Gäste in der Sendung:
Christine Aschenberg-Dugnus, Politikerin
Die FDP-Gesundheitspolitikerin erläutert, warum sie für eine Reform des Infektionsschutzgesetzes gestimmt hat und es für richtig hält, die Corona-Notlage damit zu beenden.
Anja Maier, Journalistin
Die „Weser-Kurier“-Politikexpertin analysiert das Ringen um eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes sowie die Ergebnisse der Ministerpräsidentenkonferenz.
Stefan Kluge, Arzt
Der Intensivmediziner vom Hamburger UKE schildert, wie spürbar die Auswirkungen der vierten Corona-Welle schon jetzt auf deutschen Intensivstationen sind. Er mahnt: „Lassen Sie sich impfen!“
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#Corona #Kekule #2G
Негізгі бет Kommunikationsprobleme in der Pandemie: Wer hat schuld? | Markus Lanz vom 18. November 2021
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