Am 4. März 1945, kurz nach elf Uhr, marschierten die ersten amerikanischen Truppen über die Malberger Straße in Kyllburg ein. Dabei mussten sie zuerst eine Panzersperre überqueren, die unterhalb der ehemaligen ARAL-Tankstelle angelegt wurde.
Damit war der Krieg für die Kyllburger Bevölkerung zu Ende. Alle waren froh, nicht mehr den Gefahren der Bombenangriffe ausgesetzt zu sein.
Die Amerikaner richteten sofort ein Hauptquartier im Hotel Eifeler Hof ein. Die Bevölkerung musste sich nun regelmäßig auf der Hochstraße versammeln. Um auf die Versammlung aufmerksam zu machen wurde am Baum an der Ecke Malberger Str./Marienstraße eine Glocke geläutet, die den Bewohnern andeutete, sich zu versammeln. Dabei wurden die Einwohner streng nach Befehl aufgestellt. Die Männer nach links und die Frauen nach rechts. Ein junger GI (Soldat der US-Streitkräfte) gab Instruktionen vom Balkon des ehem. Hauses Kubny bekannt, die von den Bürgern entgegen genommen und befolgt werden mussten.
Neben diesen Aufnahmen filmte das amerikanische Kamerateam auch Zerstörungen durch Bombenabwürfe in Kyllburg. So sieht man den Marktplatz mit dem ehemaligen Kindergarten im Hintergrund und bombardierten Fahrzeugen und Transportern. Die Zerstörungen sind vom 23. Dezember 1944 durch einen schweren Angriff amerikanischer Bomberverbände. Grund des Angriffes war ein Tanklager, das sich auf dem Marktplatz befand. Bei der Bombardierung dieses Tanklagers sanken eine Anzahl von Häusern in der Stiftstraße in Schutt und Asche. Ebenfalls stark mitgenommen wurden die großen Kastanienbäume auf dem Marktplatz, die seinerzeit den Weg vor dem ehem. Kindergarten als Allee zierten. Auch das zerstörte Gebäude der Bauunternehmung Rebellius, dass sich neben dem später erbauten Feuerwehrgerätehaus befand, (jetzt in etwa links Seite des Gebäudes der Verbandsgemeindeverwaltung) wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.
Ein kurzer Blick auf ein Zwillingspärchen (es sind nicht die Stadtfeld´s Zwillinge - das war erst später!), das gerade die Stiftstraße hoch kommt, lässt schon die enorme Zerstörung erkennen, die die Bomber dort angerichtet haben.
Ebenfalls bemerkenswert ist eine kurze Sequenz, gefilmt von der unteren Stiftsstraße hinauf, wo man noch das bereits stark beschädigte mittelalterliche Torhaus an der Ecke zur Neugasse erkennt.
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Ganz besonderen Dank geht an Matthias Stumps aus Kyllburg, der mir das Filmmaterial nach eigener, langer Recherche zur Verfügung gestellt hat. Angeblich sollte dieser Film einst im Saale des ehemaligen Gasthauses „Zur Pinn“ (jetzt Pizzeria „Bella Italia“) vor mehr als 40 Jahren gezeigt worden sein.
Es wäre interessant, wenn sich jemand hier melden könnte, der noch einige Personen kennt, die sich auf dem Film befinden.
Quelle: National Archives Catalog (catalog.archives.gov)
Негізгі бет Kyllburg, März 1945: Die ersten amerikanischen Truppen marschieren ein.
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