Damit haben selbst die Veranstalter nicht gerechnet: Statt geplanten 300 Teilnehmern, kamen über 1000 Landwirte mit ihren Traktoren nach Koblenz. Sie demonstrieren gegen die Sparpläne der Bundesregierung. Die Ampel-Koalition plant, die Vergünstigungen beim Agrardiesel und die Befreiung von der Kfz-Steuer zu kippen. Wir waren am Startpunkt Braubach mit der Kamera vor Ort.
Dabei könnte der Protest der Landwirte erst der Anfang gewesen sein. Für sie steht teilweise die nackte Existenz auf dem Spiel und sie haben mit der Großdemo ein erstes Zeichen gesetzt. "Wir werden gegenüber anderen Landwirtschaftsbetrieben in der EU benachteiligt. In vereinzelten Ländern ist es sogar legitim mit Heizöl zu fahren" teilt Jonas Waldecker aus Braubach mit. "Seit Jahren wird die der Landwirtschaft per Gesetz kaputtgemacht. Das ist für viele Landwirte nicht mehr finanzierbar und sie stehen vor dem Aus."
Die Konsequenzen der verordneten Sparmaßnahmen müssten die Verbraucher bezahlen, denn die Landwirte wären gezwungen, die Preise zu erhöhen und das wäre möglicherweise auch das Ende für viele Betriebe, denn die Kunden würden auf günstigere Produkte aus dem Ausland umsteigen. Schon heute haben es die Landwirte schwer, mit der Konkurrenz aus Spanien, Niederlande usw. mitzuhalten. Teilweise kommen die Produkte aus Übersee. Der ökologische Fußabdruck ist schlichtweg eine Katastrophe.
Mit den selbst verordneten Sparmaßnahmen zulasten der Agrarwirtschaft, dürfte es mit konkurrenzfähigen regionalen Produkten vorbei sein. Die Zeche zahlen die Landwirte und die Verbraucher einhergehend mit möglicherweise neuen Inflationsanstieg. Der Widerstand zu den Sparplänen wächst. Auch die rheinland-pfälzische Landesregierung fordert eine Überarbeitung der Sparpläne für die Bauern. Die Ministerpräsidentin Malu-Dreyer appellierte an die Bundesregierung, die geplanten Einsparungen bei den Landwirten zurückzunehmen. Die Bauernverbände zeichneten ein klares Bild der Konsequenzen bei den Maßnahmen. Bemängelt wurde die Unverhältnismäßigkeit im Vergleich zu der europäischen Konkurrenz und warnte vor einer unweigerlichen Verteuerung der Lebensmittel.
Das letzte Wort dürfte hier noch nicht gesprochen sein. Der Protest der Bauern wird nicht abreißen. Im Gegenteil. Zum möglichen Generalstreikbeginn bei der Deutschen Bahn am 08. Januar dürfte es zeitgleich einschneidende Maßnahmen der Landwirte geben.
Негізгі бет Landwirte wehren sich gegen Sparmaßnahmen: Über 1000 Teilnehmer bei Großdemo in Koblenz
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