MIES UND DIE UNVOLLENDETE MODERNE
Eine Veranstaltungsreihe zum Revolutionsdenkmal von 1926
Freitag, 22. April 2022, 18-20 Uhr, im Mies van der Rohe Haus
Das Revolutionsdenkmal von Ludwig Mies van der Rohe auf dem Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde erinnerte an die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. In der Denkmalkultur singulär, ist der künstlerische Entwurf ein Meisterwerk. Nach nur wenigen Jahren wurde das Backsteindenkmal bereits 1935 von den Nationalsozialisten zerstört. Die vielfältigen Fragestellungen, die sich aus dem Wunsch nach einem Wiederaufbau ergeben, sollen im Rahmen der Vortragsreihe kontrovers diskutiert werden; Fragestellungen zu Architektur und Ideologie, auch zu Mies‘ Rolle als Architekt in den ersten Jahren nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten bis zu seiner Emigration in die USA, sowie Fragestellungen zur technischen und ästhetischen, aber auch moralischen Machbarkeit eines Wiederaufbaus. Wiederzugewinnen wäre nicht nur ein Architekturdenkmal, sondern auch ein wichtiges Denkmal deutscher Demokratiegeschichte.
Zur zweiten Veranstaltung innerhalb der insgesamt achtteiligen Reihe MIES UND DIE UNVOLLENDETE MODERNE begrüßen wir Prof. Dr. Michael Mönninger, Journalist, Architekturkritiker und Hochschullehrer, und Dr. Andrea Contursi, Architekt, im Haus.
Vortrag 1: Michael Mönninger. Vom Nutzen und Nachteil architektonischer Rekonstruktionen für das Leben
Vortrag 2: Andrea Contursi. Verwirklichte Utopie: Das Revolutionsdenkmal und die neue Raumwahrnehmung
Moderation: Ulf Meyer und Jörn Köppler
Auf die jeweils ca. 30-minütigen Vorträge folgt eine moderierte Diskussion mit den beiden Referenten. Die Veranstaltungen werden zudem live über den KZitem-Kanal des Mies van der Rohe Hauses gestreamt und bleiben anschließend dort abrufbar.
Schirmherr der Reihe ist Michael Grunst, Bezirksbürgermeister von Berlin-Lichtenberg. Vorträge und Diskussionen u. a. mit Dietrich Neumann, Bernd Nicolai, Jean-Louis Cohen, Niklas Maak, Aya Soika und Thomas Flierl. Die Diskursreihe wird in enger Zusammenarbeit mit dem Publizisten und Architekturkritiker Ulf Meyer realisiert, der, unterstützt von dem Architekten Jörn Köppler, auch die Moderation der Veranstaltungen übernimmt.
Michael Mönninger studierte Germanistik, Philosophie, Soziologie und Kunstgeschichte in Frankfurt am Main. Von 1986-2007 war er Redakteur, Architekturkritiker und Auslandskorrespondent u. a. bei F.A.Z., SPIEGEL und DIE ZEIT. 1995 promovierte er in Karlsruhe bei Heinrich Klotz und Hans Belting, 1995/1996 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. 1999/2000 hatte er die Lehrstuhlvertretung für Friedrich Achleitner an der Universität für angewandte Kunst Wien inne. Seit 2007 ist er Professor für Geschichte und Theorie der Bau- und Raumkunst an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig.
Andrea Contursi ist freischaffender Architekt in Köln. Er studierte Architektur an der Università degli studi Federico II, Neapel, und der Bauhaus-Universität Weimar. 2011 promovierte er ebenfalls an der Bauhaus-Universität über die Wiederaufbauplanung Berlins nach 1945.
Ulf Meyer begann nach dem Studium der Architektur an der TU Berlin und dem IIT in Chicago eine Karriere als Architekturjournalist, Autor und Dozent. Nach Tätigkeiten u. a. bei Shigeru Ban Architects in Tokio folgten der „Hyde Chair of Excellence“ an der UNL und Gastprofessuren an der Tamkang University in Taiwan. Meyer lebt in Berlin, wo er regelmäßig für die FAZ und NZZ schreibt und diverse Bücher über Architektur und Stadt publiziert.
Jörn Köppler führt gemeinsam mit seiner Frau Annette Köppler-Türk das in Berlin und Potsdam ansässige Architekturbüro „Köppler Türk Architekten“. 2007 Promotion an der TU Graz zum „Sinngehalt des Architektonischen: Modernes Bauen und die ästhetischen Erfahrungen des Erhabenen und der Schönheit“. Lehre und Forschung an verschiedenen europäischen Hochschulen, u. a. TU Graz, University of Edinburgh, Politecnico di Torino, Politecnico di Milano, Universität Ljubljana, TU Berlin, FH Potsdam. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Architektur der Moderne, ihr möglicher Bedeutungsgehalt und dessen Übertragung in eine bauliche Form.
Weitere Termine: 13.05. / 10.06. / 02.07. / 09.09. / 14.10. / 11.11.2022
Veranstaltungen finden mit Präsenzpublikum und unter Einhaltung der aktuell geltenden Corona-Verordnung im Mies van der Rohe Haus statt. Um vorherige Anmeldung wird gebeten.
#miesvanderrohe #revolutionsdenkmal
Негізгі бет Ғылым және технология Mies und die unvollendete Moderne: Michael Mönninger und Andrea Contursi
Пікірлер