Hallo ihr Lieben, ich wünsche euch ein frohes neues Jahr und ein erfolgreiches 2020.
Die Woche gibt es einen Monolog aus dem Tagebuch der Anne Frank.
Ich habe den Monolog, wie immer selbst zusammengestellt.
Ich hoffe sehr, dass es euch gefällt.
Monolog:
Bei allem was ich tu, muss ich an die anderen denken, die weg sind.
Und wenn ich über etwas lachen muss, höre ich erschrocken wieder auf und denke mir, dass es eine Schande ist, so fröhlich zu sein. Aber muss ich denn den ganzen Tag weinen? Nein das kann ich nicht.
Um mich herum ist eine große Leere. früher dachte ich nie darüber nach.
Vergnügungen und Freundinnen erfüllten mein Denken.
Nun denke ich oft über unglückliche Dinge oder mich selbst nach.
Aber ich bekomme dann so eine Sehnsucht, auch mal wieder Spaß zu machen und zu lachen, bis ich Bauchweh habe.
Radfahren, tanzen, pfeifen, die Welt sehen, mich jung fühlen, wissen, dass ich frei bin. Danach sehne ich mich. Und doch darf ich es nicht zeigen.
Weinen kann so eine Erleichterung bringen, wenn man nur einen Menschen hat, bei dem man weinen kann.
Manchmal bekomme ich abends im Bett das heftige Bedürfnis, meine Brüste zu betasten und zu hören, wie ruhig und sicher mein Herz schlägt.
Ich bin so einsam. Ich sehne mich so… schon so lange.
Ist es richtig? Ist es richtig dass ich so heftig und verlangend bin, wie ein Junge?
Ich habe Angst vor mir selbst, habe Angst, dass ich mich in meinem Verlangen zu schnell verschenke. Wie kann das dann später mit anderen Jungen gutgehen?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich so leben muss, wie all die anderen Frauen, wie Mutter zum Beispiel, die ihre Arbeit machen und später vergessen sind.
Ich muss neben Mann und Kinder etwas haben, dem ich mich ganz widmen kann!
Warum nehmen die Frauen bei den Völkern einen so geringeren Platz ein als der Mann?
Jeder kann sagen, dass das ungerecht ist aber damit gebe ich mich nicht zufrieden.
Die Würdigung der Frau muss kommen.
Überall wird der Mann hoch geschätzt, warum darf die Frau nicht zuallererst daran teilhaben?
Soldaten und Kriegshelden werden geehrt und gefeiert, Entdecker erlangen unsterblichen Ruhm, Märtyrer werden angebetet.
Aber wer betrachtet die Frau auch als Kämpferin?
Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass die Welt für uns je wieder normal wird.
Ich spreche zwar über „nach dem Krieg“ aber dann ist es, als spräche ich über ein Luftschloss, etwas, das niemals Wirklichkeit werden kann.
Wofür, wofür nützt nun dieser Krieg? Warum können die Menschen nicht friedlich miteinander leben? Warum muss alles verwüstet werden?
Diese Frage ist verständlich aber eine entscheidende Antwort hat bis jetzt noch niemand gefunden.
Warum baut man Bomben und Gleichzeitig Einheitshäuser für den Wiederaufbau?
Warum gibt man jeden Tag Millionen für den Krieg aus und keinen Cent für die Heilkunde, für die Künstler, für die Armen?
Warum müssen die Leute hungern, wenn in anderen Teilen der Welt die überflüssige Nahrung wegfault?
Warum sind wir Menschen so verrückt?
Ich glaube nicht, dass der Krieg nur von den Großen, von den Regierenden und Kapitalisten gemacht wird.
Nein, der kleine Mann ist ebenso dafür.
Sonst hätten sich die Völker doch schon längst dagegen erhoben!
Im Menschen ist nun mal ein Drang zur Vernichtung, ein Drang zum Todschlagen, zum Morden und Wüten und solange die ganze Menschheit, ohne Ausnahme, keine Metamorphose durchläuft, wird krieg wüten, wird alles, was gebaut, gepflegt und gewachsen ist, wieder abgeschnitten und vernichtet und dann fängt es wieder von vorn an.
Негізгі бет Moderner Frauenmonolog - Anne Frank
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