Wolfgang Amadeus Mozart
Das Lied der Trennung K.519 (Klamer Eberhard Karl Schmidt)
Peter Schreier
Jörg Demus
Live recording, Salzburg, 19.VIII.1975
Die Engel Gottes weinen,
Wo liebende sich trennen!
Wie werd ich leben können,
O Mädchen, ohne dich?
Ein Fremdling allen Freuden,
Leb' ich fortan dem Leiden!
Und du? - - Vielleicht auf ewig
Vergißt Luisa mich!
Ich kann sie nicht vergessen!
Mich fern vorüberfliegen
Wird jegliches Vergnügen,
Ach! sonst so gern um mich!
Für dieses Herz voll Trauer
Ist keine Lust von Dauer!
Und du? - - Vielleicht auf ewig
Vergißt Luisa mich!
Im Wachen und im Traume
Werd' ich Luisa nennen!
Den Namen zu bekennen,
Sey Gottesdienst für mich!
Ihn nennen und ihn loben
Werd' ich vor Gott noch droben!
Und du? - - Vielleicht auf ewig
Vergißt Luisa mich!
Ich kann sie nicht vergessen!
Gemalt mit Feuerflammen
Des Engels Reiz zusammen
In dieses Herz hab' ich!
Dieß Eigenthum bestreiten
Soll keine Macht der Zeiten!
Und du? - - Vielleicht auf ewig
Vergißt Luisa mich!
Ich kann sie nicht vergessen!
Der kleinste Blick der Sonne
Gemahnt an jene Wonne
Der schönsten Augen mich!
Aus jedem Sterne leuchtet
Ein Blick, der Liebe beichtet!
Und du? - - Vielleicht auf ewig
Vergißt Luisa mich!
Ich kann sie nicht vergessen!
Wie aus dem bessern Leben
Ein Harfenlaut, umschweben
Die schönsten Worte mich!
Ihr Lächeln, rein und bieder,
Scheint mir im Herzen wieder!
Und du? - - Vielleicht auf ewig
Vergißt Luisa mich!
Ich kann sie nicht vergessen!
Ihr Singen, Gott! ihr Singen! - - -
Indem sie sang, vergingen
Die Welten all' um mich!
Ach! Ohr und Herz erklangen
Mit süßem, wirren Bangen!
Und du? - - Vielleicht auf ewig
Vergißt Luisa mich!
Ich kann sie nicht vergessen!
An allen! allen Enden
Verfolgt von ihren Händen
Ein Druck der Liebe mich;
Ich zittre, sie zu fassen,
Und - - finde mich verlassen!
Und du? - - Vielleicht auf ewig
Vergißt Luisa mich!
Ich kann sie nicht vergessen!
Die abgeschiednen Seelen
Der Küsse, nicht zu zählen,
Umschatten alle mich!
Es weht, wie Blüthenregen
Ihr Athem mir entgegen!
Und du? - - Vielleicht auf ewig
Vergißt Luisa mich!
Ich kann sie nicht vergessen!
Aufzählen alle Pfänder
Der frohen Liebe, Bänder
Und Lockenhaar will ich!
"Sie! Sie hat das getragen!"
Will ich mit Schluchzen, sagen!
Und du? - - Vielleicht auf ewig
Vergißt Luisa mich!
Ich kann sie nicht vergessen!
Die Brief' aus schönern Tagen,
Sie liegen aufgeschlagen,
Wie Himmelsbuch, um mich!
Von Thränenfluth verschlissen
Ist manches Bild von Küssen!
Und du? - - Vielleicht auf ewig
Vergißt Luisa mich!
Ich kann sie nicht vergessen!
Dieß Herz, von ihr geschnitten,
Scheint, seufzend, mich zu bitten:
"O Freund, gedenk' an mich!"
Ach! dein will ich gedenken,
Bis sie ins Grab mich senken!
Und du? - - Vielleicht auf ewig
Vergißt Luisa mich!
Ich kann sie nicht vergessen!
Das Tuch, das einzusaugen
Das Leid der schönsten Augen
So glücklich war, hab' ich!
Ach! bis zu meinem Grabe
Bleibts meine höchste Habe!
Und du? - - Vielleicht auf ewig
Vergißt Luisa mich!
Ich kann sie nicht vergessen!
Das Haar zu diesem Ringe,
Das war die goldne Schlinge;
Allmächtig fing sie mich!
Ach! gegen dieß verachten
Würd' ich des Moguls Schachten!
Und du? - - Vielleicht auf ewig
Vergißt Luisa mich!
Ich kann sie nicht vergessen!
Nur immer! immer senke
Das letzte der Geschenke
Das welke Veilchen, sich!
Sie pflückt' es eigenhändig;
Drum blüht es hier beständig!
Und du? - - Vielleicht auf ewig
Vergißt Luisa mich!
Vergessen raubt in Stunden,
Was Liebe Jahrlang spendet!
Wie eine Hand sich wendet,
So wenden Herzen sich!
Wenn neue Huldigungen
Mein Bild bey ihr verdrungen,
O Gott! vielleicht auf ewig
Vergißt Luisa mich!
Ach! denk' an unser Scheiden!
Dieß thränenlose Schweigen,
Dieß Auf- und Niedersteigen
Des Herzens drücke dich,
Wie schweres Geisterscheinen,
Wirst du wen anders meinen,
Wirst du mich einst vergessen,
Vergessen Gott und dich!
Ach! denk' an unser Scheiden!
Dieß Denkmal unter Küssen
Auf meinen Mund gebissen,
Das richte mich und dich!
Dies Denkmal auf dem Munde,
Komm' ich, zur Geisterstunde,
Mich, warnend, anzuzeigen,
Vergißt Luisa mich.
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