Es läuten die Glocken der Pfarr- und ehemaligen Stiftskirche zum hl. Vitus in Pöllau bei Hartberg.
Die Stiftskirche St. Veit zu Pöllau, erbaut von 1701 bis 1712 nach den Plänen von Joachim Carlone und Remigius Horner, repräsentiert ein herausragendes Beispiel des steirischen Hochbarocks. Unter der künstlerischen Leitung von Mathias von Görz wurde die Kirche mit Fresken ausgestattet, die als bedeutender Schatz gelten. Von Görz integrierte illusionistische Architekturmalerei, inspiriert von italienischen Vorbildern, in die Gewölbe, wodurch der Eindruck von Weite und Höhe verstärkt wird. Die Kirche wird auch "Steirischer Petersdom" genannt und ist seit 1990 Tochterkirche der Lateranbasilika. Die Kirche ist in einem Kreuzgrundriss angelegt, mit einem Langhaus, Seitenkapellen, Vierung und einem halbrunden Presbyterium. Die Fresken von Mathias von Görz erstrecken sich über das gesamte Kircheninnere und zeigen Heilige, Märtyrer sowie Szenen des Jüngsten Gerichts. Die illusionistische Darstellung schafft eine inhaltliche Einheit und beeindruckt durch die Integration von Architektur in die Malerei. Die Kirchenausstattung umfasst 13 Seitenaltäre, darunter den Kreuzaltar mit einem Altarbild von Martino Altomonte. Die Kanzel von Jakob Payer zeigt Allegorien von Glaube, Hoffnung, Liebe und Standhaftigkeit. Die Orgel von Johann Georg Mitterreither aus dem Jahr 1741 wurde 1989 restauriert und hat sich seither nahezu unverändert erhalten.
Der Kirchturm, mit einer Höhe von 53 Metern, wurde nur auf der Südseite fertiggestellt und dient als Vorbild für weitere Kirchtürme in der Region. Der halbfertige Nordturm, mit einem pyramidenförmigen Zeltdach, wurde nie vollendet.
Das Geläute besteht aus fünf Glocken, wovon vier das Hauptgeläute bilden. Die vier großen Glocken hängen im obersten achteckigen Turmgeschoß, die Zügenglocke in der, zum Zeitpunkt der Aufnahme unzugänglichen, Turmlaterne. Das Hauptgeläute besticht durch seine eher untypische Mischung aus einer Renaissanceglocke, einer Barockglocke und zwei Stahlglocken. Vor Kurzem wurden die ehemaligen Hubschlaghämmer gegen, an den Jochen besfestigte, Magnetschlaghämmer getauscht. Leider wird der Klangeindruck besonders bei den historischen Bronzeglocken durch die Armaturen stark beeinträchtigt, letztendlich kaschiert die erstklassige große Glocke diese aber doch sehr gut. Das Vorkriegsgeläute hatte die gleiche Stimmung wie das heutige.
Glocke 1:
Name: St.-Veit-Glocke
Schlagton: h°±0
Gewicht: 2722 kg
Durchmesser: 180 cm
Glocke 2:
Name: Zwölfglocke
Schlagton: dis'±0
Gewicht: 1120 kg
Durchmesser: 128 cm
Inschrift: ADAM ROSCHTAUSCHER (sic!) ZU GRAZ GOSS MICH 1665.
Glocke 3:
Name: Neue Wetterglocke
Schlagton: fis'±0
Gewicht: 808 kg
Durchmesser 118 cm
Glocke 4:
Name: Betglocke
Schlagton: a'±0
Gewicht: 400 kg
Durchmesser: 87 cm
Inschrift: O MENS GEDENK UND NIM BAR DAS ICH AM STAM IN DES HEILIGEN KREICZS STARB GEDENCK SCHAU AN DAS DU AINANDER GOTT RIEFEN.
Glocke 5:
Name: Zügenglocke
Schlagton: f"
Gewicht: 100 kg
Gießer und Gussjahr:
1 - Gebr. Böhler, Kapfenberg 1922
2 - Adam Roßtauscher, Graz 1665
3 - Gebr. Böhler, Kapfenberg 1923
4 - Jörg Wening (?), Graz 1549
5 - Josef Pfundner, Wien 1952
Ich bedanke mich bei der Pfarre Pöllau für die Erlaubnis der Aufnahme.
Mit diesem Video möchte ich allen Glockenfreunden ein friedvolles und gesegnetes Weihnachtsfest wünschen.
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Quellen:
de.wikipedia.o...
Wernisch, Jörg: Glockenkunde von Österreich
Негізгі бет PÖLLAU BEI HARTBERG (A-HF) Geläute der Pfarr- und ehemaligen Stiftskirche zum hl. Vitus
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