In seiner Ausbildung in den 1960er Jahren zum Musikinstrumentenbauer in Markneukirchen sah Wolfgang Hüttel eine Drehorgel und war begeistert. Er wollte so etwas haben. Er kaufte tatsächlich eine Orgel, doch die war defekt. Im Drehorgel-Spezialisten Giovanni Bacigalupo in Ost-Berlin fand er einen Betrieb, der ihm half. Da hatte ihn das Fieber bereits gepackt. Hüttel graste die Flohmärkte der DDR ab und legte sich mit der Zeit eine Unzahl mechanischer Musikinstrumente zu, die er selbst reparierte, restaurierte und zum Teil komplett neu bzw. nachbaute. So trug er nach und nach ein beachtliches museales Konglomerat an mechanischen Musikinstrumenten zusammen, die alle funktionieren. In seinem Berufsleben erlernte Hüttel sowohl Fertigkeiten der Holz- wie der Metallbearbeitung, was seinem Hobby sehr entgegen kam. Heute baut Hüttel, längst Rentner, komplette Drehorgeln wie vor 100 Jahren, in der Tradition von Bacigalupo oder wie sie noch heute in Waldkirchen gefertigt werden: Drehorgeln mit Stiftwalzen, aus "echtem" Holz und Metall und nicht aus Sperrholz und Plastik, wobei ihm eine einschlägige Ausbildung bis heute abgeht. Dies erzählt Hüttel im Interview. Er zeigt das Innenleben von Drehorgeln und erläutert wichtige Fertigungsschritte. Daneben zeigt der Film immer wieder eines seiner klingenden Ausstellungsstücke: Glockenspiel, Spieldose, Pianola, mechanisches Klavier, Orchestrion und Kirmesorgel. Wenige Szenen zu Hüttels Erzählung sind mit Schauspielern nachgedreht. Alle O-Töne sind original.
- Күн бұрын
Pfeifen, Tasten und Ventile, ein Besuch in Hüttels Musikwerkeausstellung
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