Neutrinos sind die häufigsten Elementarteilchen im Universum - und dennoch wissen wir unter allen Teilchen am wenigsten über sie! Sie sind die einzigen Elementarteilchen ohne Ladung und mit nur schwacher Wechselwirkung, so viel ist bekannt. Aber wieso sind Neutrinos die einzigen Teilchen, die sich von einer Art in eine andere Art umwandeln können? Was hat das alles mit ihrer Masse zu tun? Wie fängt man überhaupt eines dieser Geisterteilchen und warum fahren Wissenschaftler auf der Suche nach Antworten bis zum Südpol?
Sebastian Böser wurde wurde 1977 in Starnberg geboren. Er studierte Physik an der Technischen Universität München und erwarb hier auch sein Diplom. Im Anschluss nahm er ein Doktorandenstudium am DESY Zeuthen auf und promovierte 2006 an der Humboldt Universität zu Berlin mit seiner Dissertation "Acoustic detection of high-energy cascades in ice". Bis 2007 blieb er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am DESY Zeuthen, wechselte dann bis 2010 als Marie Curie Fellow ans University College in London und schließlich in die Gruppe Astroteilchenphysik an der Universität Bonn. Im September 2014 wurde er zum Professor für experimentelle Astroteilchenphysik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz berufen. Die Forschung seiner Arbeitsgruppe richtet sich auf die zukünftigen Erweiterung des Neutrinodetektors IceCube am Südpol. Der bei hohen Energien entdeckte astrophysikalische Fluss kann entscheidende Hinweise auf die seit Langem unbekannten Quellen der kosmischen Strahlen geben. Bei niedrigen Energien liefert die präzise Vermessung des in der Atmosphäre generierten Flusses wichtige Informationen über die Eigenschaften der Neutrinos selbst, insbesondere zur Anordnung der Neutrinomassenzustände und liefert so einen Beitrag zur Verständnis der Physik jenseits des Standardmodells.
Der Vortrag von Prof. Dr. Sebastian Böser beginnt bei Minute 6:42.
Das MITP wurde im November 2012 im Rahmen des Exzellenzclusters PRISMA gegründet und bietet Physikerinnen und Physikern aus aller Welt die Möglichkeit, in Mainz auf Zeit zusammenzuarbeiten und interdisziplinär zu forschen.
Weitere Informationen zum MITP unter www.mitp.uni-mainz.de/
Негізгі бет Ғылым және технология PHYSIK IM THEATER: Die Vermessung der Geisterteilchen vom Labor bis zum Südpol (08.01.2020)
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