Das Gemeindegebiet von Wielenbach ist bereits seit vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Verschiedene Ausgrabungen zeugen davon, dass auch die Römer nach der Eroberung des Voralpenlandes 15 v. Chr. Diese. Etwa 200 n. Chr. wurde durch Kaiser Septimius Severus der Bau der Via Raetia veranlasst, welche vom Brenner über Scharnitz und Partenkirchen nach Augsburg führte. Diese Straße ging mitten durch den Bereich des späteren Ortes Wielenbach. Im Ort Wielenbach selbst sind keine römischen Siedlungsreste nachgewiesen. Eine Straßenstation ist jedoch wahrscheinlich.
1923 wurden am Hinterfeld der heutigen Hardtsiedlung römische Grablegungen entdeckt. Am Hollerberg befand sich vermutlich eine Befestigungsanlage und auf der Anhöhe nördlich des Grünbaches ein Tempel. Bei der Bevölkerung kann es sich dabei um Kelten handeln, da römische Kultur und Begräbnisbräuche von den eroberten Völkern meist schnell übernommen wurden.
Der Kirchenpatron St. Peter lässt eine Kirchengründung schon in der Römerzeit vermuten. Der Ort Wielenbach ist also wohl rund 1800 Jahre alt. Die Seelsorge sollte in Wielenbach durch den Pfarrer von Weilheim erfolgen, was nur sehr eingeschränkt geschah. Das Kirchengebäude wurde sträflich vernachlässigt. Als Wessobrunn eine neue Kirche im verschwenderischen Barockstil erbaute, war die Wielenbacher Kirche dem Einsturz nahe. Auch die Frühmessstiftung der Wielenbacher im Jahr 1516 brachte keine Besserungen. Die Einnahmen aus dieser Stiftung reichten zum Unterhalt eines eigenen Geistlichen nicht aus und wurden im Jahr 1600 dem Weilheimer Pfarrer zugeschlagen. Erst 1780 konnten sich die Wielenbacher durch einen Streit, der sie 1100 Gulden kostete, einen eigenen Seelsorger erkämpfen. Allerdings mussten sie denselben selbst versorgen. Erst 1865 wurde Wielenbach ganz von der Parrei Weilheim abgetrennt und selbstständig. Die im Kern gotische Kirche (von der heute nur noch der Chor und die Westmauer steht) wurde in den 70er Jahren durch einen modernen Anbau erweitert. 1948 hat man vier Stahlglocken in Bochum gegossen, die 2002 durch die folgenden neuen Glocken der Firma Perner (gegossen als eine der letzten in Karlsruhe) ersetzt wurden:
Glocke I (St. Peter, dis') Perner (Karlsruhe), 2002
Glocke II (St. Maria, fis') Perner (Karlsruhe), 2002
Glocke III (St. Josef, gis') Perner (Karlsruhe), 2002
Glocke IV (Auferstehung, h') Perner (Karlsruhe), 2002
Aufnahme: Zusammenläuten vor einem Gottesdienst am 29.10.2011.
Mein ganz besonderer Dank gilt den beiden Mesnern Herr Schmid und Herr Wagner für die Begleitung auf den Turm und die Gespräche.
Ganz besonders gefreut hat es mich, dass einer der Mesner meine Videos hier auf KZitem verfolgt und mich schon "erwartet" hat!
(Die alten vier Glocken sind heute im Ort Wielenbach verteilt, wobei die größte vor der Pfarrkirche steht und noch der Klöppel über eine Kette angeschlagen werden kann.)
Негізгі бет Plenum Pfarrkirche St. Peter Wielenbach
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