"Die Ausbreitung und Popularität der sogenannten queer theory, sowie weitere Auswüchse poststrukturalistischer Theorien, haben zu einer politischen Praxis innerhalb des linken, grünen und liberalen Spektrums geführt, die bei einem gewissen Themenkomplex völlig unzugänglich für rationale Argumente zu sein scheint und die jede Form von Widerspruch als „Menschenfeindlichkeit“ bezeichnet. Der Fokus der queer theory liegt dabei auf den Themen Geschlecht und Sexualität.
Der Einfluss queertheoretischer Ansätze auf politische Entscheidungsträger hat dazu geführt, dass derlei Themen immer weniger differenziert und demokratisch verhandelt werden, weil behauptet wird, es gäbe nur zwei Lager: Lager 1, das die politische Praxis queerer Theorie unterstützt und vorantreibt. Und Lager 2, das die politische Praxis queerer Theorie ablehnt und damit zum politisch rechten Spektrum gehören muss sowie mindestens latent menschenfeindlich sein soll.
Dabei ist das Selbstverständnis derer, die jene Idee forcieren, es gäbe nur 2 Lager und sie befänden sich im ersten, sie wären progressiv und würden sich für alle (vermeintlich oder tatsächlich) „unterdrückten Bevölkerungsgruppen“ einsetzen. Wer ihnen zufolge dem 2. Lager angehört, müsse dementsprechend regressiv sein und sich durch eine irgendwie geartete Feindlichkeit gegen „unterdrückte Bevölkerungsgruppen“ auszeichnen.
Dieses Denken verunmöglicht die Unterscheidung zwischen berechtigter Kritik und tatsächlicher Hetze. Es verunmöglicht das Formulieren eines legitimen Widerspruchs und verklärt alles, was die Gefühle derer verletzt, die tatsächlich „unterdrückt“ sind oder die für „unterdrückt“ gehalten werden, zu Gewalt. Dieses Denken lässt keine Möglichkeit zu, zwischen echter Hetze und Meinungsvielfalt zu unterscheiden.
In letzter Konsequenz verhindert es, verschiedene Erscheinungsformen tatsächlicher Menschenfeindlichkeit und Gewalt zu erkennen, weil die Begriffe so nonchalant gebraucht und so gut wie nie rational begründet werden, dass sie ihres Inhalts völligst entleert sind. Das ebnet den Weg für Opfer-Täter-Verklärungen, ist im Kern zutiefst totalitär und bringt sehr fragwürdige Moralvorstellungen hervor."
(Veranstalter: / tacheles_siegen | Text: / cmo-o_tsd9p )
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Негізгі бет Queerdenker - Politischer Aktivismus wider die Vernunft - Ein Vortrag von Hannah Kassimi (2022)
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