Im neuen Holzglockenstuhl von St.Georg erklingen die sieben Glocken H°-d'-e'-fis'-a'-h'-a'' wieder zusammen. Ab Mitte des Jahres 2012 arbeitete die Firma Perner am Ersatz des marode gewordenen Glockenstuhls von 1958. Nachdem für Weihnachten 2012 vier Glocken wieder läutbar gemacht worden waren, konnten im Juni 2013 die weiterführenden Arbeiten abgeschlossen werden. Neben einem neuen Glockenstuhl wurden unter anderem auch neue Läutemaschinen und Klöppel eingebaut. Dies verhilft dem Geläut wieder zu der alten Festlichkeit, wie sie bis in die 90er Jahre hinein hörbar war.
Programm:
Nach Impressionen der alten Anlage wird die neue Anlage von St.Georg vorgestellt:
4:50 a‘‘- Aveglöcklein - 15.Jahrhundert
5:30 h‘- Vianney-Glocke - Glockengießerei Bachert/Heilbronn-1958
6:05 a‘ - Evangelisten-Glocke - Hans Eger/Reutlingen-1474
6:40 fis‘ - Marienglocke- Glockengießer Rosier - 1703
7:15 e‘ - Gefallenen-Gedächtnisglocke - Glockengießerei Bachert/Heilbronn-1958
7:55 d‘ - Heilig-Kreuz Glocke - Hans Reble/Villingen- 1590
8:45 H° - Dreifaltigkeitsglocke/Benedicta- Glockengießerei Bachert/Heilbronn- 1958
9:40 Vollgeläut
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Die älteste Glocke im Geläut ist die Glocke [5]. Hans Eger aus Reutlingen goss im Jahre 1474 dieses ganz besondere Exemplar der gotischen Glockengießkunst. Sie ist die letzte Glocke, die noch aus dem Vorgängerbau stammt. Nicht sehr viel später gegossen, jedoch erst einige Zeit danach nach St.Georg gekommen ist die kleine Aveglocke. Sie stammt vermutlich aus einer Kapelle an der Donau und wird heute solistisch zu Kinderbeerdigungen geläutet.
Nachdem die Reformationswirren sich gelegt hatten konnte in Riedlingen an einen Ersatz der damals vermutlich schadhaft gewordenen großen Glocke gedacht werden. Die "Heilig Kreuz" Glocke[2] wurde 1590 neu gegossen. Sie trägt eine genaue Beschreibung der Umstände, die ihren Neuguss begleitet hatten. Dabei werden alle damals wichtigen Personen genannt. Heute ist diese Glocke die Nummer zwei im Geläut. Geschaffen wurde die Glocke vom Glockengießermeister Hans Reble oder Räble, der sich in jenem Jahr in der Stadt Villingen niedergelassen hatte. Aus dieser Gießerei ging später die berühmte Glockengießerei Grüninger hervor.
Ein ganz besonderes Meisterwerk ist die Marienglocke [4]. Gegossen von lothringischen Wandergießern Rosier im Jahre 1703 ist sie ein besonders gelungenes Exemplar ihrer Zeit.
Weitere historische Glocken wurden leider in beiden Kriegen vernichtet, darunter unter Anderem eine kleine Wetterglocke der Glockengießerei Rosenlächer aus Konstanz.
Nach dem zweiten Weltkrieg erklang zunächst nur das Rumpfgeläut der Glocken 2+4+5+7 vom Glockenturm der Pfarrkirche St. Georg. Nachdem ein besonders großzügiger Spender die Renovation der Weilerkapelle übernommen hatte, konnte die Gemeinde mit dem gesparten Geld eine Neubeschaffung der im Krieg verlorenen Glocken in Angriff nehmen. Zunächst sollte nur die Glocke der Kirchenpatrone[3] ersetzt werden, die ebenfalls den Gefallenen der Stadt gewidmet werden sollte. Als sich ein wohlhabender Sohn der Stadt - O.Burkart- sich dazu bereit erklärte eine besonders große Glocke [1] zu stiften, konnte man mit der Gemeindesammlung auch noch eine kleine Glocke [6] finanzieren. Nach dem im Sommer 1958 bei der Glockengießerei Bachert zu Heilbronn vollzogenen Guss, konnten die drei modernen Glocken [1+3+6] zusammen mit einem neuen Glockenstuhl am 7. September feierlich geweiht.
Die Pfarrkirche St.Georg stammt aus dem Jahre 1486. Davon zeugen noch einige Freskenüberreste, die in den letzten Jahren umfassend restauriert wurden. Die frühere Romanische Kirche wurde abgerissen. Im Laufe der Zeit wurde die Kirche den meisten Stilrichtungen angepasst, nach dem 30 Jährigen Krieg vor allem umfassend barockisiert.
Um den Jahrestag des Kirchenbaus 1886 wurden im neugotischen Stil 3 Altäre eingebaut, dabei die barocken Einrichtungen wieder entfernt und zum Teil an umliegende Gemeinden verteilt. Diese blieben bis zur umfassenden Kirchensanierung. 1962 und 1964 wurde die Kirche modernen Geschmäckern angepasst. Dabei wurden alle neugotischen Bausteine zerlegt und entfernt.
Nun ist die Pfarrkirche innen sehr schlicht und modern. Vor allem die neue monumentale Orgel beherrscht das Kirchenbild, das allerdings auf keinen Fall unstimmig wirkt !
Ich möchte mich besonders bei Herrn Selg sowie Frau H.Grammer für die Ermöglichung der Aufnahme bedanken !
Негізгі бет Riedlingen (D - BW) Die Glocken der Stadtpfarrkirche St. Georg [NEUE ANLAGE]
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