Wieder einmal ein Video von der legendären "Münsterland-Oldenburg-Tour" 1996, die der Autor für die IBSE e.V. organisieren und leiten durfte. Wir waren ja schon "bei der Oma in Friesoythe zu Besuch" und brachten "Wochenendverkehr" auf die Dinslaker Strecke - Ihr erinnert Euch?
Heute wollen wir einem Stück Eisenbahngeschichte der "alten Bundesbahn" huldigen, wir sind rund um Rheine unterwegs. Von Ibbenbüren kommend, fahren wir über die Rheiner Verbindungskurve direkt in den Rangierbahnhof, beides ist heute dem Erdboden gleich..
Dann bereisen wir den zu dieser Zeit noch befahrbaren Rest der einstigen, am 01. Juli 1879 eröffneten Strecke der "Rheinischen Eisenbahngesellschaft" von Duisburg nach Quakenbrück, zwischen St. Arnold und Spelle. Die angrenzenden Abschnitte Richtung Coesfeld im Süden und Richtung Quakenbrück im Norden wurden damals auch angefragt, und sogar schon Eigenleistungen an der Strecke erbracht, aber die Genehmigung kam letzten Endes dann doch nicht. Sehr enttäuschend, zumal es technisch noch gegangen wäre..
Bedrückend war es, den Niedergang des einst wichtigen Rangierbahnhofs Rheine und des legendären Bahnbetriebswerkes, in dem die 012er heimisch waren, live ansehen zu müssen. Und der Südabschnitt bis St. Arnold war zum Zeitpunkt der Fahrt betrieblich auch längst keine "Strecke" mehr, sondern nur noch "Streckenrangierbezirk"..
Die Strecke, die nach dem Willen ihrer Schöpfer mal eine "stolze Hauptbahn" werden sollte, konnte zeitlebens nie den Verkehr an sich ziehen, der ihr diese Rolle zugestanden hätte. So blieb ihre Bedeutung immer vorwiegend regional, nur in der Bundesbahnzeit gab es ein Eilzugpaar zwischen Duisburg und Oldenburg, das über unsere Strecke fuhr - bis zur Einstellung des Reiseverkehrs im Nordabschnitt Quakenbrück - Rheine am 31.05.1969.
Der südlich angrenzende Abschnitt Rheine - Coesfeld hielt sich im Reiseverkehr länger, aber am 29.09.1984 fuhr auch hier der letzte Zug. Güterverkehr sah die Strecke noch bis 1993, wenn auch in den letzten Jahren zunehmend spärlicher.
Auf dem Nordabschnitt gab es Güterverkehr, zumindest formell, noch bis 31.12.1995. Danach wurde das Stillegungsverfahren eingeleitet - sicher hängt es damit zusammen, daß man uns dort nicht mehr fahren lassen wollte. Hier ging es wohl um das "berüchtigte" "Wecken von Emotionen" in der Bevölkerung, wovor man Angst hatte.. Kennen wir alles..
Zumindest zwischen Fürstenau und Quakenbrück hat die Strecke eine, wenn auch nur abschnittsweise, Nachnutzung als Draisinenstrecke bekommen. Zwischen Fürstenau und Spelle sowie zwischen Rheine und Coesfeld verläuft heute der "obligatorische" Radweg auf der Trasse.
Einzig der Abschnitt Rheine - Spelle ist nach wie vor in Betrieb und wird durch verschiedene Anschließer recht gut genutzt. Und er stellt nach wie vor in Altenrheine die Verbindung zur Tecklenburger Nordbahn her, auf die wir am Ende unserer Reise ja dann auch - andeutungsweise - übergehen. Diese selbst wird später mal in einem anderen Video vorgestellt werden.
Gehen wir nun auf die Reise mit unserem komfortablen, 4-teiligen 624, rund um den Rheiner Rangierbahnhof, und atmen Eisenbahngeschichte.. Angenehme Fahrt!
Daten wie stets aus Wikipedia.
Негізгі бет Rund um den einst 'stolzen' Rangierbahnhof Rheine - unterwegs zwischen St. Arnold und Spelle
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