Anders als einst angenommen, fehlte in meinen früheren Videos von Türkenfeld die große Glocke - sie versteckt ihre Existenz ein wenig, da der Stundenschlag auf der zweitgrößten erfolgt.
Hier nun ist sie ausgiebig zu hören, solo und mit den 5 anderen Glocken, dazwischen wie (fast) immer Fotos der schönen Kirche.
Das Plenum vor der Messe war sehr lang, ist hier um ein paar Minuten gekürzt, dafür ist bruchlos das kurze Plenum zum Auszug angehängt (ab 15:40), da man von der Nordseite aus die historische Glocke 5 etwas besser wahrnimmt, die sonst fast völlig übertönt wird.
Dispo: H° - d' - e' - fis' - g' - a'.
Glocken 1-4 und 6: Karl Czudnochowsky, Erding, 1957.
Glocke 5: im Erbauungsjahr der Kirche 1489 gegossen.
Bereits im 8.Jh. ist der Ort als Duringveld genannt, geht also wie so oft auf einen Personennamen zurück. Bis 1370 waren Andechser Ministerialen ansässig, später war T. Sitz einer Hofmark mit mehrmals wechselnden Besitzern, am längsten (1598-1789) hatten sie die Fugger von Kirchberg-Weißenhorn inne. Deren Schloss mit erneuerter Fassadenmalerei beherbergt heute das Rathaus (siehe bei 3:00).
Die einschiffige Kirche ist ein Bau von 1489, was sich noch gut am Turm und den Strebepfeilern erkennen lässt. Die Rippen des durchgehend gewölbten Baus wurden im Barock entfernt und die Fenster abgerundet. Der Rokokostuck von Franz Xaver Schmuzer und die Fresken entstanden in zwei Etappen ab 1753 und 1766. Das Chorfresko von Christoph Thomas Scheffler 1754 zeigt Maria als Himmelskönigin. Es hat durch Erneuerung 1889 gelitten und wurde wie die im Langhaus 1953 von Übermalungen befreit und ergänzt. Das von J.B. Baader 1766 signierte Hauptbild zeigt die Rosenkranzspende an Dominikus und Katharina von Siena, seitlich rechts das Gebet von Papst Pius V., links den Triumph der Judith als Vorbild für Maria. Nebenfresken stellen die Evangelisten und Allegorien dar.
Während sich die Kanzel von 1766 dem Stuck formal bestens anpasst, stammen der Hochaltar erst von 1803/04 und die Seitenaltäre von 1812 (von Michael Sporer, die Figuren überwiegend älter), zeigen aber noch frühklassizistische Formen wie sie ab den 1780er Jahren möglich waren. Zwei Seitenkapellen im Langhaus sehen identisch aus, wurden aber nördlich 1766 und südlich 1805 erbaut. Sie enthalten eine barocke Madonna von Johann Luidl und eine gotische Kreuzigungsgruppe um 1500.
Hauptpatrozinium ist Mariä Himmelfahrt, doch wird daneben der hl. Silvester, Patron gegen Viehseuchen, besonders verehrt, an dessen Tag noch heute ein Umritt mit Teilnehmern aus der ganzen Region stattfindet. Er ist auch im rechten Seitenaltar und auf einer Prozessionsfahne dargestellt.
Негізгі бет Türkenfeld (FFB) Festtagsglocke und Plenum
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