Hirnvenenthrombosen als Impfschäden und die wesentlich häufigeren tiefen Venenthrombose, die sich meist in den Beinen bilden: Dr. Lothar Zimmermann erklärt die Unterschiede, beschreibt die Risikofaktoren und Vorbeugemöglichkeiten.
Dieses Video ist eine Auskopplung aus der Sendung vom 4. Mai 2021, • Video
► Mehr Infos zur Sendung auf unserer Homepage: www.swr.de/marktcheck
► und auf unserer Facebook-Seite / marktcheck
► Zu unserem Kanal-Abo geht es hier: bit.ly/34ebysh
► Mehr zu unseren Ökocheckern gibt es auf Instagram: / oekochecker
► Kommentare sind willkommen - aber bitte unter Beachtung der Netiquette: www.swr.de/netiquette
WIE ENTSTEHT EINE THROMBOSE?
Als Folge mangelnder Bewegung kann es vorkommen, dass das Blut im Körper gerinnt oder sich staut. Der Blutstrom gerät so ins Stocken und ein Blutpfropf, ein Thrombus, kann sich bilden. Dieses Blutgerinnsel verstopft das Gefäß dann teilweise oder sogar komplett. Eine Thrombose ist entstanden.
HIRNVENENTHROMBOSE DURCH CORONA-IMPFUNG
Im Zusammenhang mit den Vektor-Corona-Impfstoffen kann es in seltenen Fällen zu einer Hirnvenenthrombose, also einem Verschluss der Hirnvene, kommen.
Im Gegensatz zur Hirnarterie ist die Hirnvene nicht für die Blutzufuhr, sondern den Blutabfluss zuständig. Infolge einer Hirnvenenthrombose kommt es zu einem Blutstau im Gehirn und somit zu einer Schwellung des Hirngewebes. Dadurch steigt der Hirndruck und das kann für die betroffene Person lebensbedrohlich werden.
Auch wenn in Verbindung mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca vermehrt über Hirnvenenthrombosen berichtet wurde, tritt diese Art der Thrombose nach der Impfung sehr selten auf.
HÄUFIGE THROMBOSE-ARTEN
Eine Thrombose kann zwar in allen Gefäßen auftreten, vergleichsweise häufig sind allerdings die Beinvenen betroffen. So treten über 90 Prozent aller Venenthrombosen in den Beinen auf.
ERSTE ANZEICHEN ERKENNEN
Wenn Beschwerden in nur einem Bein auftreten, kann das ein erster Hinweis für eine Beinvenen-Thrombose sein. Typische Symptome sind:
► wiederholt starke Beinschmerzen, meist an nur einem Bein
► Schwellung der Wade oder am Knöchel
► unterschiedliche Temperaturempfindungen, meist Überwärmung
► bläuliche Verfärbungen und Spannungsgefühle
► Schmerzen beim Gehen
Doch auch wenn die genannten Warnzeichen fehlen, kann eine Thrombose nicht ausgeschlossen werden. Ähnliche Symptome können auch bei einer Thrombose im Arm auftreten. Doch meist sind die Beschwerden hier stärker und die Venen sichtbarer.
WIE KANN MAN EINE THROMBOSE BEHANDELN?
Thrombosen werden in der Regel mit Blutverdünnern behandelt. Sie sorgen dafür, dass das Gerinnsel nicht weiterwächst und unterstützen den Körper, das Gerinnsel allmählich abzubauen.
Die Dauer der Therapie richtet sich nach Ursachen und Ausdehnung der Thrombose und beträgt meist drei bis sechs Monate. Darüber hinaus kann eine langfristige Blutverdünnung nötig sein, je nach individuellem Thromboserisiko. Patienten mit einer bekannten Störung der Blutgerinnung sollten sich regelmäßig in einer Gerinnungsambulanz untersuchen lassen.
RISIKOFAKTOREN BEI DER THROMBOSE-BILDUNG
Auf einen Blick - folgende Faktoren können das Risiko einer Thrombose erhöhen:
► Geschwächte Venenklappen im Alter
► Bewegungsmangel
► Rauchen
► Hormonelle Veränderungen durch z. B. Anti-Baby-Pille, Schwangerschaft oder die Menopause
► ausgeprägte Krampfadern
► Übergewicht
► Herzprobleme, sowie Herzrhythmusstörungen
► Thrombose-Vorerkrankung
► Tumor- oder Krebserkrankungen
► chronisch-entzündliche Darm- sowie Lungenerkrankungen
► genetische Veranlagung: Faktor-V-Leiden-Mutation (fünf bis zehnfach erhöhtes Risiko für Thrombosen)
TIPPS ZUR THROMBOSE-VORBEUGUNG
Die beste Thrombose-Prophylaxe besteht darin, die genannten Risikofaktoren zu vermeiden. Das hilft, um Thrombosen vorzubeugen:
► Viel trinken: Mindestens 1,5 Liter oder noch besser 3 Liter am Tag.
► Spazieren gehen: Bestenfalls 30 Minuten am Tag, das unterstützt die Wadenmuskulatur und den Blutfluss.
► Fuß-Gymnastik: Wer viel sitzt, sollte die Füße regelmäßig kreisen, die Zehenspitzen dehnen oder gelegentlich auf Zehen und Fersen gehen.
► Ausdauersport: Fahrradfahren oder Schwimmen sind gut für den Blutfluss. Schwimmen unterstützt die Venen und wirkt wie ein natürlicher Kompressionsstrumpf.
► Kompressionsstrümpfe: Das Hilfsmittel unterstützt die Durchblutung in den Beinen.
► Kalte Dusche: Kälte regt den Kreislauf an und fördert die Durchblutung.
► Barfuß gehen: Barfußlaufen wirkt gerade auf unebenem Untergrund wie eine Massage.
► Bequeme Schuhe: Tragen Sie lieber lockere, statt enge Schuhe und meiden Sie hohe Absätze.
► Zu enge Hosen meiden: da der Blutfluss sonst zu stark behindert werden kann.
► Haben Sie immer die 3L-3S-Regel im Kopf: "Lieber liegen und laufen statt stehen und sitzen".
Autorin: Juana Guschl
Bildquelle: Colourbox
#Thrombose #Risiken #Prophylaxe
Негізгі бет Thrombose: Erkennen und vorbeugen | Marktcheck SWR
Пікірлер: 136