Die Special Olympics World Games gehören zu den größten Sportveranstaltungen der Welt. Worum es geht erfährst du im neuen „Sport erklärt".
Special Olympics ist die weltweit größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung. Sie ist vom Internationalen Olympischen Komitee anerkannt. Eunice Kennedy-Shriver, die Schwester des US-Präsidenten John F. Kennedy, hat die Bewegung 1968 ins Leben gerufen. Kennedy-Shriver wollte Menschen mit geistiger Beeinträchtigung die Chance geben, Sport zu machen. So auch ihrer Schwester Rosemary. Wettkämpfe gab es für sie bis dahin nämlich keine.
Die Idee damals wie heute: Durch Sport erfahren Menschen mit geistiger Behinderung Anerkennung, entwickeln Selbstbewusstsein - und nehmen am gesellschaftlichen Leben teil. Inzwischen finden die Weltspiele alle zwei Jahre statt. Sommer- und Winterspiele wechseln sich ab. 2023 sind die Sommerspiele in Berlin. Das Motto: #ZusammenUnschlagbar.
Das Sportkonzept von Special Olympics
Special-Olympics-Wettkämpfe wie die Weltspiele sollen fair und spannend sein und möglichst vielen Sportler:innen die Chance ermöglichen, zumindest einmal im Leben dabei zu sein. Deshalb gibt es zwei wichtige Prinzipien im Special Olympics Sportkonzept: Das Prinzip des Aufstiegs und das Prinzip der Klassifizierung.
Das Prinzip des Aufstiegs stellt sicher, dass die Athlet:innen auf die Weltspiele gut vorbereitet sind - also die Regeln ihrer Sportart kennen und ein Gefühl dafür bekommen, wie eine so große Sportveranstaltung abläuft. Es beschreibt die einzelnen Stufen, die die Athlet:innen erklimmen müssen, um bei den World Games dabei zu sein. Erste Stufe: regelmäßig trainieren, zum Beispiel in einem Sportverein, in der Schule oder einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Zweite Stufe: an regionalen Wettkämpfen teilnehmen. Dritte Stufe: bei den Nationalen Spielen mitmachen. Dafür brauchen die Athlet:innen einen Startpass, in dem festgehalten ist, dass sie sporttauglich sind und eine geistige Beeinträchtigung haben.
Von hier aus können sie sich für die vierte Stufe bewerben: die World Games. Jede Stufe dient als Vorbereitung und Qualifikation für die nächste, deshalb darf auch keine übersprungen werden. Jeder Sportler hat die Chance, Stufe für Stufe zu meistern. Aber natürlich sind die Plätze bei den Weltspielen begrenzt. Special Olympics Deutschland, also die deutsche Organisation der Bewegung, hat für jede Sportart eine feste Zahl, wie viele Athlet:innen aus Deutschland dabei sein dürfen.
Es geht nicht nur um Medaillen, sondern auch um das Miteinander. Bei den Weltspielen gibt es zum Beispiel Unified-Wettbewerbe. Sportler:innen mit und ohne geistige Behinderung treten zusammen gegen andere Teams an. Dieser Modus bringt Menschen mit und ohne geistige Behinderung durch den Sport zusammen. Im Alltag funktioniert das oft noch nicht. Schätzungsweise nur ein bis zwei Prozent der Menschen mit geistiger Behinderung, die in Deutschland leben, sind in Sportvereinen aktiv. Die Hoffnung ist, dass die Athlet:innen durch die Weltspiele mehr Aufmerksamkeit bekommen. Dass es in Zukunft mehr Sportangebote für sie gibt, in Werkstätten und in Sportvereinen. Angebote, die es ihnen mehr und mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen.
+++ Sport erklärt +++
Der Name ist Programm. "Sport erklärt" gibt Antworten auf komplexe Fragen der Sportwelt, veranschaulicht durch eindrucksvolle Grafiken. Die Themenfelder reichen von Ernährung und Wissenschaft über Finanzen bis hin zu politischen Fragen. "Sport erklärt" schaut hinter die Kulissen oder in die Archive, um spannenden Phänomenen aus der Welt des Sports auf den Grund zu gehen.
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