Die radikal-islamischen Taliban haben am Dienstag den zweiten Jahrestag ihrer Machtübernahme in Afghanistan gefeiert. Flaggen des „Islamischen Emirats Afghanistan“ - wie das Land von seinen Herrschern genannt wird - wehten an Sicherheitskontrollpunkten in der gesamten Hauptstadt Kabul. Durch die Straßen Kabuls fuhren Konvois von Taliban-Mitgliedern und Anhänger der Regierung versammelten sich auf dem Massud-Platz in der Nähe des verlassenen US-Botschaftsgebäudes,
Hilfsorganisationen haben derweil ein düsteres Bild über die humanitäre Lage in Afghanistan gezeichnet. Nicht nur für Frauen sei die Situation in Afghanistan prekär. Menschenrechtsaktivisten, ehemaligen Ortskräften oder Mitarbeitern der ehemaligen Regierung drohen laut Amnesty International willkürliche Verhaftungen oder Folter.
Die Asien-Regionaldirektorin der Welthungerhilfe, Elke Gottschalk, bezeichnete die Situation im ARD-Morgenmagazin als „dramatisch“. Zwar merke man, dass sich das Land nicht mehr im Krieg befinde. Jedoch seien 17 Millionen Menschen von Hunger bedroht, 29 Millionen Menschen seien auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Die Welthungerhilfe ist nach Angaben von Gottschalk mit rund 200 nationalen und fünf internationalen Mitarbeitern in Afghanistan aktiv. Die Organisation konzentriere sich auf die Verteilung von Nahrungsmitteln und Bargeldzahlungen, weil die Märkte vor Ort funktionierten. Neue Probleme habe das Verbot der Arbeit von Frauen für Nichtregierungsorganisationen Ende 2022 gebracht. Für die Welthungerhilfe seien aber weiter 20 Prozent Frauen tätig. Deren Tätigkeit müsse man mit den Taliban vor Ort aushandeln. Den Taliban müsse man jedes Projekt auf Distrikt- und Provinzebene vorlegen und diese genehmigen lassen. „Wir müssen mit den Taliban verhandeln“, sagte Gottschalk mit Blick auf die humanitäre Hilfe.
Im Gespräch mit tagesschau24 berichtet der Leiter des Kabuler Büros von Caritas International, Stefan Recker, über die Lage im Land.
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Негізгі бет Zwei Jahre Taliban in Afghanistan: kaum Hoffnung für Frauen
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