Norbert von Xanten
Der hl. Norbert wurde wahrscheinlich um 1080 in Xanten geboren. Schon als Kind trat er in das Stift St. Viktor in Xanten ein. Früh kam er als Kleriker an den Hof Kaiser Heinrich V. (1081-1125). Hier lernte er Licht und Schatten von Adel und Klerus kennen.
Nobert gab seinem Leben eine neue Richtung. Die Reform des Klerus sollte bei ihm beginnen. Zeitweise lebte er in einer Einsiedelei und fungierte als Wanderprediger. Das alles fand wenig Anklang. Schließlich ging Norbert nach Frankreich und gründete im Waldtal von Prémontré eine Gemeinschaft aus Laien und Geistlichen. Aus ihr entstand 1126 der Orden der Prämonstratenser. Schon 1137 sollte ein weiblicher Zweig der Gemeinschaft entstehen.
1126 war Norbert überraschend zum Erzbischof von Magdeburg bestimmt worden. Bereits 1129 hatte er seine Prämonstratenser nach Magdeburg geholt. Es folgten weitere Klostergründungen in Pöhlde und in Calbe an der Saale.
1132/33 hatte Norbert von Xanten König Lothar III. (1075-1137) zur Kaiserkrönung nach Rom begleitet. Vorübergehend agierte er damals sogar als Reichskanzler für Italien.
Am 6. Juni 1134 war Norbert von Xanten in Magdeburg verstorben. Erst 1582 erlaubte der Heilige Stuhl dem Orden die Heiligenverehrung, die 1621 auf die gesamte katholische Kirche ausgeweitet wurde.
Zumutung
Der hl. Norbert präsentiert ein wechselvolles Lebensbild: Aus dem Adel kommend, lebt er zunächst am Kaiserhof. Dann wird er Reformer und Einsiedler. Als radikaler Klostergründer will er alles anders machen. Als Abt wird er Bischof. Als solcher steigt er wieder in die höchsten Adelskreise auf und wird zum Politiker. Wir dürfen schon annehmen, dass der hl. Norbert eine rechte Zumutung für eine Reihe seiner Zeitgenossen war.
Eine Zumutung ist etwas, was man nur schwer akzeptieren kann. Das Wort „Zumutung“ hat althochdeutsche Wurzeln. Es meinte ursprünglich „Kraft des Denkens“ oder „Gesinnung“. Hier bekommt also die Zumutung eine positive Bedeutung.
Bis heute ist „neues“ oder „anderes“ Denken oft nur schwer zu akzeptieren. Schon Jesus Christus hat vor über 2.000 Jahren unablässig dazu angehalten. Es darf also nicht verwundern, wenn die Heiligen es auch tun. - Was mute ich mir zu?
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P. Dr. Thomas Klosterkamp OMI
Негізгі бет Der Heilige Norbert von Xanten. Gedenktag 6. Juni.
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