Es läuten die Glocken der Dom- und Stadtpfarrkirche zu den heiligen Petrus und Paulus in Klagenfurt.
Der Klagenfurter Dom wurde nach einem Beschluss des ständischen Kärntner Landtag am 10. Dezember 1580 als protestantische Predigerkirche erbaut und am 28. April 1591 der Allerheiligsten Dreifaltigkeit geweiht. Es dürfte sich hierbei um die älteste große Wandpfeilerkirche Österreichs, mit für protestanische Kirchen typischen Doppelarkaden, handeln. Vom 11. bis 13. November 1600 wurde im Zuge der Gegenreformation verhandelt und letztlich dem Bischof die Schlüssel der Heiligengeist- und Dreifaltigkeitskirche übergeben. Ab 1604 wurde die Kirche von den Jesuiten betreut. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 wurde das Klostergebäude umgebaut und fortan als Kaserne genutzt. Die sog. "Jesuitenkaserne" bestand bis ins Jahr 1960. 1784 wurde die damalige Filialkirche von St. Egid zur Pfarrkirche erhoben und letztendlich 1793 zur Domkirche der Gurker Bischöfe.
Im etwa 70 Meter hohen Vorhallenturm hängen fünf Glocken, die im erweiterten Salve Regina-Motiv erklingen. Das Geläute wurde von der Salzburger Gießerei Oberascher in Sonderbronze gegossen. Vor einiger Zeit wurde die Läuteanlage von der Fa. Perner aufgrund von starken Turmschwankungen tiefreifend überarbeitet. Seitdem verfügen alle Glocken über zusätzliche Obergewichte und Gegengewichtsklöppel, wobei sich letztere deutlich auf den Klang auswirken und einen kräftigen herben Einschlag fördern. Das Vorkriegsgeläute bestand aus sieben Glocken, gegossen von Marx Matthias Zechenter im Jahr 1724 bzw. von Franz Vincenz Gollner 1853 (6) und Albert Samassa 1880 (7), mit (vermtl.) den Tönen b° des' e' ges' a' ges". Mit Ausnahme von Glocke 7 wurden alle Glocken im Ersten Weltkrieg abgeliefert. Die damalige Glocke 5 hängt heute in Langesthei. In der Zwischenkriegszeit wurde ein Geläute der Gießerei Grassmayr, mit den selben Tönen wie das heutige, angeschafft.
Glocke 1:
Name: Bischofsglocke, Hl. Petrus und Paulus
Schlagton: c'±0
Gewicht: 2077 kg
Durchmesser: 156 cm
Inschrift:
BIS BELLO DELATA EXPENSIS BENEFACTORUM CLARIOR REVIVISCO.
IN OMNEM TERRAM.
Abbildungen: Petrus & Paulus, Papstwappen von Papst Pius XII, Bischofswappen von Bischof Dr. Josef Köstner.
Weiters Namen der bedeutendsten Spender.
Glocke 2:
Name: Kapitelsglocke, Hlgst. Herz Jesu
Schlagton: e'±0
Gewicht: 1041 kg
Durchmesser: 124 cm
Inschrift:
IN CORDE JESU SALUS.
ZUM TREUESCHWUR ERHEBEN WIR KÄRNTNER DIE HAND, DIR KÖNIG DER HEIMAT, DIR WEIHT SICH DEIN LAND.
Abbildungen: Wappen des Gurker Domkapitels, Herz Jesu
Glocke 3:
Name: Marienglocke
Schlagton: g'+2
Gewicht: 618 kg
Durchmesser: 104 cm
Inschrift:
BEATISSIMAE VIRGINI MARIAE IN COELUM ASSUMPTAE.
Abbildungen: Mariä Himmelfahrt
Glocke 4:
Name: Hemmaglocke
Schlagton: a'+2
Gewicht: 439 kg
Durchmesser: 92 cm
Inschrift:
HL. HEMMA SCHUTZFRAU KÄRNTENS BITTE FÜR UNS.
Abbildungen: Hl. Hemma
Glocke 5:
Name: Josefsglocke
Schlagton: c"
Gewicht: 263 kg
Durchmesser: 80 cm
Inschrift:
HL. JOSEF, PATRON UNSERES LANDES, BESCHÜTZE UNS JETZT UND IN DER STUNDE UNSERES TODES! - DEN GEFALLENEN DER BEIDEN WELTKRIEGE.
Abbildungen: Hl. Josef und Bild eines sterbenden Kriegers.
Gießerei & Gussjahr:
1-5 Oberascher, Salzburg - 1951
Ich bedanke mich herzlich bei Herrn Dompfarrer Dr. Peter Allmaier für die Erlaubnis und Ermöglichung der Aufnahme.
Негізгі бет KLAGENFURT AM WÖRTHERSEE (A-K) Geläute der Dom- und Stadtpfarrkirche zu den hll. Petrus und Paulus
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