Inhalt:
Der 58-jährige wohlhabende Kleinbürger Wassilij Wassiljew Bessemjonow, Meister der Malerzunft in einer anonymen Provinzstadt, hat mit seinen drei Kindern keine Freude. Der 26-jährige Student Pjotr wurde an der Moskauer Juristischen Fakultät nicht ohne Grund vom Studium relegiert. Pjotr räumt ein: „Der Teufel trieb mich, bei den blödsinnigen Unruhen mitzumachen“. Und die 28-jährige Tochter Tatjana, eine Lehrerin, hat keinen Mann gekriegt. Als der 27-jährige Pflegesohn Nil - ein Lokomotivführer und die 21-jährige Polja - das ist eine entfernte Verwandte der Bessemjonows - heiraten wollen, fällt die Familie aus allen Wolken. Der 50-jährige Vogelfänger Pertschichin - das ist Poljas Vater - spricht aus, was die anderen bis dato angenommen hatten: „...ich hatte immer gedacht, daß der Nil die Tatjana heiratet.“ Tatjana macht nach der Enttäuschung mit Nil einen Selbstmordversuch. Letzterer missglückt. Schließlich ist Tatjana dem autoritären Vater nicht gewachsen und verzweifelt. Tatjana gesteht dem Kirchensänger Birkhahn (russ. Тетерев, Teterew) - eigentlich Terentij Chrissanfowitsch Bogoslowskij, Kostgänger bei den Bessemjonows und Philosoph sowie Hanswurst im Stück: „Ich hatte gehofft, er [Nil]... werde das Wort finden. Habe lange gewartet, stumm... Und dieses Leben, der Zank, die Kleinlichkeit, Gemeinheit... die Enge... hat mich indessen erdrückt... Mir fehlt die Kraft zum Leben... sogar meine Verzweiflung ist ohne Kraft. Mich packt die Angst.“[3] Ganz anders ihr Bruder Pjotr: Am Ende des Stücks muss der alte Bessemjonow einsehen, Pjotr wird nicht um Wiederaufnahme des Jurastudiums ersuchen. Der Sohn verlässt mit der 24-jährigen Witwe Jelena Nikolajewna Kriwzowa - das ist eine Untermieterin bei den Bessemjonows - die Familie und möchte - wie Nil - auf eigenen Füßen stehen. Birkhahn, der sich einen Säufer nennt und als omnipräsenter Narr alle Helden durchschaut, wähnt, der Apfel wird nicht weit vom Stamm fallen. Pjotr wird nach der Flucht zurückkehren und sich ins gemachte Nest setzen.
Yakar Gül: instagram.com/yakarguel
Негізгі бет Moderner Frauenmonolog - Die Kleinbürger - Maxim Gorki - Yakar Gül
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