Im März 2007 ließ der schwedische Konzern Electrolux den Nürnberger Traditionsbetrieb AEG Hausgeräte schließen und verlagerte die Produktion nach Polen. 1750 Menschen verloren nicht nur ihren Arbeitsplatz, sondern auch ihr Lebensumfeld, ihre „AEG-Familie“, wie sie bis heute sagen. Die Nürnberger Filmemacherin Ullabritt Horn stellt einige ehemalige AEG-ler vor: Bandarbeiter, Techniker, Angestellte, den damaligen Betriebsratsvorsitzenden Harald Dix. Sie blicken zurück auf ihr früheres Arbeitsleben, ihren Kampf gegen die Schließung, sprechen über ihre Trauer, ihre Zukunftsängste, ihren Lebensmut. Mit dem Staatstheater Nürnberg erarbeiteten und spielten zwölf AEG-ler das Stück „ArbeitsEndeGestern“, das kürzlich in der Tafelhalle mit großem Erfolg aufgeführt wurde. Der Film beobachtet die Entstehung der Texte, die Proben und schließlich die Premiere. Dokumentaraufnahmen lassen die Streikzeit im kalten Winter 2006 lebendig werden: In einem monatelangen, fantasievollen Kampf zeigte eine stolze Belegschaft mit Unterstützung der ganzen Nürnberger Bevölkerung, wie man einem nur auf schnelle Rendite schielenden Konzern einen Strich durch die Rechnung macht. Die Schließung war nicht zu verhindern, aber kam Electrolux teuer zu stehen: mit einem vorbildlichen Sozialtarifvertrag für die Beschäftigten und der Vernichtung einer Traditionsmarke am Verbrauchermarkt. Ullabritt Horns Film zeigt was Globalisierung mit Menschen vor Ort macht, und wie sie davon - auch auf der Bühne - erzählen.
Негізгі бет Фильм және анимация Stolz und Trauer AEG - Was von der AEG-Familie übrig bleibt
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