Die deutsche Wirtschaft steckt in der Krise. Egal ob das ifo Institut, die fünf Wirtschaftsweisen oder das Institut der deutschen Wirtschaft alle kommen übereinstimmend zu dem Ergebnis: Es läuft nicht mehr. Der Wirtschaftsmotor stottert, die Rezession ist da und die Aussichten sind trübe.
Es gibt viele Gründe dafür. Anstatt nun aber immer noch kleinteiliger Analysen darüber zu machen, wie das alles passieren konnte und wer schuld ist, brauchen wir konstruktive Vorschläge wie wir wieder zurück auf die Erfolgsspur kommen.
Es braucht einen «Mutanfall» keinen Wutanfall. In einem sich dramatisch verändernden Umfeld sind die Erfolgsprinzipien von gestern häufig die Misserfolgsformeln von morgen. Ein wichtiger Grund für den Erfolg der letzten Jahrzehnte ist die sprichwörtliche deutsche Qualitätsarbeit und die deutsche Ingenieurskunst, welche uns weltweit ansehen gebracht und am Ende sogar zum Exportweltmeister gemacht hat. Vielleicht ist aber gerade dieser extrem hohe Anspruch an Qualität und Präzision eines unserer Probleme? Macht es Sinn, in einer Zeit in der 50% des Ingenieurswissen, schon nach 4 Semestern veraltet ist und das neueste IT-Wissen bereits nach weniger als 2 Jahren nicht mehr aktuell ist, immer weiter nach der besten Lösung zu suchen? Sollten wir nicht besser pragmatisch mit einer Alternative starten, welche die zentralen Anforderungen erfüllt, anstatt Wochen und Monate darauf zu verwenden die perfekte Antwort zu finden. Was hilft uns die perfekte Antwort, wenn sie zu spät kommt und schon lange Anbieter aus China oder der USA mit „gut genug“-Produkten die neu entstehenden Märkte im Bereich E-Mobilität und Artificial Intelligence für sich besetzen. Erschwerend kommt hinzu, dass wir es auch vermehrt mit Ambivalenzen und Dilemmata zu tun haben. Wer kann da noch zweifelsfrei behaupten was die „beste Lösung“ ist? Jede Entscheidung hat unterschiedliche Auswirkungen und jeweils auch Vor- und Nachteilte. Trotzdem wägen wir immer mehr ab und vergleichen die Outcomes, um auf keinen Fall eine falsche Entscheidung zu fällen. Ich kenne etliche Manager/innen deutscher Unternehmen, welche regelmäßig über diese sog. „Entscheidungslähmung“ berichten und schier daran verzweifeln.
Ich bin überzeugt, es würde unserer Wirtschaft enorm helfen, wenn wir aus den genannten Gründen mehr Satisficer und weniger Optimicer sein könnten. Während für Optimicer nur das Beste gut genug ist und sie ständig versuchen noch bessere Lösungen zu finden, setzen sich Satisficer gewisse Standards und machen aus der jeweiligen Entscheidung im Anschluss das Beste (vgl. Herbert Simon).
Um Euch den Unterschied zwischen Satisficer und Maximizer zu verdeutlichen hab ich einen Video mit Beispielen aus dem Alltag zusammengesellt. Ich hoffe, er hilft Euch und trägt ein wenig dazu bei, dass wir in der deutschen Wirtschaft wieder schneller und erfolgreicher werden.
Wo seht ihr die Gründe für das Zurückfallen unserer Ökonomie? Und was sind Eure Empfehlungen?
Herzlichst Euer
Wolfgang
Негізгі бет Vom Maximizer zum Satisficer
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