21.06.2023
Guten Morgen aus Aberdeen, Washington. Einer Stadt, die im Grunde genommen große Mühe hat, attraktiv zu wirken. Nach mageren 6:40 Std Schlaf fahre ich zu einem Walmart und anschließend zum Safeway. Hier besorgte ich mir wieder frische Bagels und besuchte dann eine mir bekannte 7eleven Tankstelle (Kaffee), die man nicht mit einem Rucksack/Tasche betreten darf. Laut der Besitzerin wird hier reichlich geklaut, um die Drogensucht zu finanzieren. Diese Ecke der Stadt ist besonders "hässlich", doch ich habe Verständnis für den Wunsch der fleißigen und sehr höflichen Mitarbeiterin.
Da ich eh wieder nach Norden muss, um mein Tagesziel zu erreichen, fahre ich (völlig spontan) einen kleinen Bogen und nehme den Highway 109, der zwar nicht direkt an der Küste verläuft, doch bedeutend näher als die Hauptverbindung (101) auf diesem Stück.
Erster Stop ist der Ocean City SP, wo ich bei 15°C entspannt an einem Picknick Tisch frühstücke. Auch wenn es bewölkt ist, so stört mich das nicht, denn ursprünglich wäre ich am Lake Quinault und dort regnet es seit gestern ordentlich. Wenn ich schon hier bin, fahre ich auch noch die paar 100 m zum Beach, der wie so ziemlich alle hier in diesem Bereich vollkommen langweilig ist. Extrem breite Sandfläche, mit dem Auto kann ich bestimmt noch 200m auf Sand zum Wasser fahren (Low Tide).
Dementsprechend halte ich mir hier auch kaum auf und setze meine Fahrt nach Norden fort. Kurzer Halt u.a. am Griffiths-Priday Ocean SP (begeisterte mich kaum), der Ortschaft Seabrook (sehr gepflegt und einen kurzen Spaziergang wert) und dem Pacific Beach SP (hier ließen einige Familien Drachen steigen).
Ich hatte vom letzten Beach schon mehrere Kilometer weiter nordwärts gesehen, dass nun auch wieder Steine/Felsen im entfernten Strandbereich auftauchen, was jedem Beach enorm aufwertet. Zufällig fand ich einen kleinen Laden, der schäbiger aussah, als das er für Aberdeen taugen würde. Doch da der Hwy 109 wenige Km nordwärts in einer Sackgasse endet, ist der Store konkurrenzlos und der Kaffee war .... sagen wir mal ..... ganz okay!
Bevor der attraktivere Beachstreifen erreicht wird, nehme ich zur linken noch den Haynisisoos Park mit. Er besteht auf einem Totempfahl und einem erodierenden Plateau, wo man nicht absteigen darf und kann. Doch ich erkenne schon den schönen Abschnitt und fahre alsbald weiter. Lediglich 3 Km Straßenverbindung sind noch auf dem Hwy 109 möglich und mit ein wenig um die Viertel fahren finde ich einen halb verdeckten Beach Access. Allerdings ist das umherfahren schon "auffällig" und die Leute im Reservat (Tahola) beobachten mich fast schon kritisch. Mit einem kleinen Abstieg war ich am namenlosen Strand, der absolute Einsamkeit und schöne Umgebung für mich bereit hielt. Man kann schon vom Tageshighlight sprechen, denn ich habe mich hier äußerst wohl gefühlt.
Nun geht's noch die letzte Fahrminute in die Stadt Tahola, die vollständig im Indian Reservation liegt. Die einzige Staubstraße zum Strand ist mit einem Verbotsschild versehen, doch da Nebensaison ist, duldet man die wenigen Touristen, die sich um diese Jahreszeit hierher verirren. Mir hat es schon gefallen, doch an Sauberkeit halten sich die Ureinwohner in ihren Reservisten leider nicht so genau.
Der nächste Stopp ist Lake Quinault (Olympic NP). Es ist bereits 18 Uhr und am Südufer laufe ich den mir bereits bekannten Pfad zur "World largest Spruce", nahm an der schönen Picknick Site des Gatton CG mein Abendessen ein und lief anschließend noch meine Abendrunde durch das Valley of Giants (sehr empfehlenswert!!).
Es ist nun 20 Uhr und ich genieße es, solch ein Übermaß an Tageslicht in einer meinen Urlaube zur Verfügung zu haben. Glücklicherweise kenne ich hier auch eine Dusche, die die Preise in den letzten 4 Jahren nicht angehoben hat (25ct/min). Wer glaubt, dass ich mich jetzt schon hinlege, der irrt. Zuerst wechsel ich auf die Nordseite des Sees, was vom Weg her gar nicht mal so kurz ist und starte um 21 Uhr den mir ebenso bekannten Maple Glade, kombiniert mit dem Kestner Homestead Trail. Gerade in der Dämmerung wirken die Ahornbäume mit den Spanish Moos mystisch. Zum Ende des 3 km Loops war 50m vor meinem Wagen die letzte Brücke voll gesperrt, was ich beim reinlaufen nicht gesehen habe. Da ich nun kaum noch die Hand vor Augen sehe, entscheide ich, mich mühsam durch das Dickicht zu schlagen und durch das Flussbett zu gehen. Da es zu dieser Jahreszeit komplett trocken ist, ist das ganze in wenigen Minuten erledigt. Ich würde sagen der Tag ist einwandfrei genutzt und ich suche mir einen ruhigen Schlafplatz. Ich liebe diese Ecke!
Gewandert: 6,8 Km
Gefahren: 174 Km
Негізгі бет Ü-Trip IX (Tag 12): Lake Quinault
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